Auf dem Gelände sollen eine Autoproduktion, eine Teststrecke, ein Auslieferungszentrum und ein Showroom entstehen. Borgward hatte vor seiner Entscheidung mehrere Standorte unter die Lupe genommen, darunter auch Bremerhaven und Osteuropa.
Dass die Entscheidung letztlich für das GVZ in Bremen fiel, ist für Thorsten Tendahl, Projektleiter für die Borgward-Ansiedlung bei der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB), nicht überraschend: Der Logistikstandort in unmittelbarer Nähe zum Neustädter Hafen sei verkehrstechnisch optimal angebunden an Straße, Schiene und Wasser.
Nachbarn werden profitieren
Ergänzt werde die gute Infrastruktur durch den nahe gelegenen City Airport Bremen. Im GVZ sind schon jetzt mehr als 150 Unternehmen mit etwa 8.000 Beschäftigten ansässig. Neben dem größten Hochregallager Europas und logistischen Global Playern haben sich vor allem verkehrswirtschaftliche Betriebe, logistische Dienstleister, logistikintensive Industrie- und Handelsunternehmen sowie Service-Dienstleister niedergelassen.
Aus Sicht der WFB könnten die Nachbar-Unternehmen von der Ansiedlung Borgwards auf mehreren Ebenen profitieren: Der Automobilbauer benötige für seine Produktion in Bremen unter anderem Möglichkeiten zur Warenzwischenlagerung, geeignete Zulieferer, Reparaturen an Lkw sowie die logistische Infrastruktur des GVZ.
Anfang 2018 beginnen die Bauarbeiten
„Es gibt dort zentrale Funktionen, die für den gesamten Ablauf der Produktion wichtig sind. Vor allem hat das Güterverkehrszentrum eine hohe Kompetenz im Bereich der logistischen Dienstleister, von denen für Borgward viele als Partner infrage kommen“, sagt Tendahl. „Die wissen, wie das Auto von Bremen nach China kommt.“
Das Bremer Güterverkehrszentrum startete Mitte der 1980er-Jahre als bundesweit erstes seiner Art und gilt damit als Vorreiter der GVZ-Entwicklung. Borgward plant, Anfang 2018 mit dem Bau der Gebäude zu beginnen. Die Wirtschaftsförderung hat bereits mit den ersten Erschließungsmaßnahmen im GVZ angefangen.
So wird das Grundstück derzeit mit Sand aufgeschüttet, um es für die Bauarbeiten vorzubereiten, berichtet Tendahl. Die ersten Autos sollen 2019 vom Band rollen. Die Borgward-Fertigung in Bremen soll das weltweite Kompetenzzentrum für Elektromobilität werden, wie der Automobilhersteller bereits verlauten ließ. Thorsten Tendahl: „Damit bekommt Bremen nochmal Rückenwind im Bereich E-Mobilität.“