Gutes Ende nach einer lebensbedrohlichen Mutprobe: In seiner Heimat Gambia hatten der damals siebenjährige Kalilu und seine Freunde gewettet, wer aus einer Flasche mit unbekanntem Inhalt trinken würde. Kalilu traute sich als erster, doch in der Flasche befand sich ein ätzendes Reinigungsmittel.
Seine Speiseröhre wurde schwer und nachhaltig geschädigt, der Junge litt an großen Schmerzen und konnte nicht mehr normal essen und trinken. Er musste mit einer Magensonde künstlich ernährt werden.
Andere Therapien versprachen keine dauerhafte Besserung
Seit Mitte 2016 lebt Kalilu als minderjähriger Flüchtling in Bremen – sechs Jahre sind seit der Mutprobe vergangen. Nach mehreren Behandlungen entschieden sich der mittlerweile 13-Jährige und seine Ärzte im vergangenen Jahr für eine komplizierte Operation: den sogenannten Magenhochzug.
Aus einem Teil seines Magens formte Prof. Dr. Hüseyin Bektas, Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Viszerale und Onkologische Chirurgie am Klinikum Bremen-Mitte dem Jungen eine neue Speiseröhre, da andere Therapien keine dauerhafte Besserung versprachen.
Große Schnitte an Bauch und Hals
Der Magenschlauch wird bei dieser großen Operation so geformt, dass ein Teil von ihm die neue Speiseröhre bildet. Der andere Teil bildet weiter den Magen. Eigentlich kann solch ein Eingriff auch laparoskopisch, also durch winzige Öffnungen, erfolgen.
Doch durch die vielen Voroperationen und die schlechte Gefäßversorgung war das bei Kalilu nicht mehr möglich. Nun musste über große Schnitte an Bauch und Hals operiert werden. Der Eingriff verlief ohne Komplikationen
Mittlerweile kann Kalilu wieder normal essen und trinken und sogar Sport treiben – er hat bereits wieder rund 13 Kilogramm zugenommen und macht laut Aussage der Ärzte schon wieder Scherze. Kürzlich feierte er seinen 14. Geburtstag.