Wie im echten Leben: Spieler, Zuschauer und Flutlichter. Allein für die Bandenwerbung in seinem kleinen Reich musste er 500 Unternehmen anschreiben. Foto: pv Wie im echten Leben: Spieler, Zuschauer und Flutlichter. Allein für die Bandenwerbung in seinem kleinen Reich musste er 500 Unternehmen anschreiben. Foto: pv
Modellbau

Wenn Männer spielen: Arena in Heimarbeit entwickelt

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Seine erste Arena erschuf Jörg Schneider-Dobrinski natürlich für Werder Bremen – das Weserstadion. Nun will er sein Hobby zu Geld machen und schließt damit eine Marktlücke im weltweiten Modellbau-Universum.

Jörg Schneider-Dobrinski überfliegt mit einem Blick die kleinen Gestalten in seinem Fußballstadion. Alle haben sie andere Farben, Größen und Mimik. Hinter der Tribüne stehen ein kleiner TV-Übertragungswagen, ein Rettungswagen, daneben ein Imbisscafé, davor lungern Hooligans.

Eines ist allen gemein: Es sind Modellfiguren und Modellautos. Auch das Stadion ist ein Modellbau, eine Mini-Ausgabe einer echten Arena. Alle und alles selbst gefertigt von Schneider-Dobrinski.

Im Stadion sind die Banden mit Werbung gepflastert – alles wie im richtigen Leben. „Alleine dafür, dass ich die Werbung an den Banden benutzen durfte, habe ich rund 500 Firmen per E-Mail angeschrieben und um Erlaubnis gefragt“, sagt er.

Neue Ideen  überkommen den Bastler in der Nacht

Als der Verdener seine erste große Leidenschaft, das Windsurfen, aufgrund eines Unfalls nach 30 Jahren aufgeben musste, fiel er in ein Loch. Zuerst kaufte er sich Modellbaukästen, um etwas zu tun. Später begann er, selbst Modelle zum Zusammenbauen zu entwerfen – am Computer.

„Ich weiß nicht, wie oft ich nachts aufgestanden bin und mir Ideen für Modelle aufgeschrieben habe, damit ich sie nicht vergesse“, erzählt er.

Schließlich durchforstet er Internetforen zum Thema Modellbau – und findet eine Marktlücke, die er nun gewinnbringend füllen will. Er bietet in seinem Online-Shop nicht nur komplette Modell-Fußballstadien an, sondern Tribünen, die sich auch für Tennis-, Motorrad-, oder andere Sportturniere eignen.

Stadien sind Tempel der Emotionen

Mehr als fünf Jahre lang werkelt er zu Hause an seinem Konzept. Ein Stadion ist für den Modellbauer wie ein Tempel der Emotionen. Sie treiben ihn an weiterzumachen.

Die Baupläne zu den Modellen designt er selbst und gibt sie dann an Unternehmen weiter, die aus den Entwürfen Bauteile produzieren. Die fertigen Pakete verschickt Schneider-Dobrinski dann höchstpersönlich mit der Post.

„Noch habe ich keine Bestellungen, weil ich meinen Online-Shop erst vor drei Wochen geöffnet habe. Das wundert mich aber nicht, weil meine Modelle groß sind. Da brauchen Sammler Zeit zum Überlegen“, sagt er.

Das teuerste Stadion kostet 2.000 Euro

Ein komplettes Stadion verkauft der Fußballfan schon mal für rund 2.000 Euro. Auch wenn er gerade erst angefangen hat. seine Modelle zu verkaufen, skizziert Schneider-Dobrinski schon die nächste Vision: „Ich möchte in Bremen eine Ausstellung mit Modellbau-Stadien aus Europa organisieren“, sagt er.

Dem Windsurfen trauert er nicht mehr so oft nach. Selbst wenn er nicht am Computer sitzt, entwirft er in Gedanken schon die nächsten Modelle. „Jedes Stadion hat seine ganz eigene Architektur und die begeistert mich einfach.“

Online können die Modellbau-Stadien von Jörg Schneider-Dobrinski unter jsd-modelle.com angeschaut werden.

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