Die Zeichnungen, Aquarelle und Scherenschnitte von Rainer Kosubek sind sachlich, reduziert, grafisch ideenreich und eventuell sogar seriell – aber im Grunde auch nicht. Der Künstler setzt sich konzeptionell mit Motiven aus der Kunstgeschichte auseinander, entwirft figürliche Schablonen, schiebt diese übereinander und entwickelt daraus neue Silouetten und fragmentierte Konturen.
Ebendiese füllt er dann wieder mit „Leben“ – sei es als Aquarell, Zeichnung oder in Form eines Scherenschnitts. „Mittlerweile habe ich rund 500 Schablonen in meinem Atelier“, sagt Kosubek und lacht. Dann zeigt er auf seine außergewöhnlichen Drahtzeichnungen: „Mich faszinieren die Schatten, die sie an die Wand werfen.“
Burandt geht es um Verletzlichkeit, Tot, Geburt und Tanz
Mit Malereien, Collagen und Skulpturen ist Martina Burandt in der Ausstellung vertreten. Die Künstlerin möchte mit ihren Arbeiten Geschichten erzählen – jene, die sie unter anderem aus ihrer Zeit als Journalistin erlebt oder gehört hat. Hinsichtlich der Materialwahl zeigt sie sich experimentierfreudig. Inhaltlich geht es auf ihren Collagen, auf denen Burandt teilweise auch Prosa-Texte fügt, um Verletzlichkeit, Leid, Tot, Geburt und Tanz.
Die Ausstellung „Meine gekrümmten Linien sind nicht verrückt“ ist bis zum 28. Januar im Kulturhaus Müller, Ring 24, Ganderkesee zu sehen. Zur Vernissage am Freitag, 19 Uhr, spricht die Kuratorin Dr. Wiebke Steinmetz einführende Worte. Am Sonntag, 19. November, 15 Uhr, gibt es zudem eine kostenfreie Führung mit den beiden Künstlern.
Kinderführung mit „Draht und Feuer“
Für die Kinderführungen kann man sich bei der regioVHS, Telefon 04222 4 44 44 anmelden. Unter dem Titel „Draht und Feuer“ bieten Karolin Kloppstech und Jennifer Gätjen beispielsweise am kommenden Samstag, 28. Oktober, von 15 bis 17 Uhr, im Kulturhaus Müller, Ring 24, eine Kinderkunstaktion zur neuen Ausstellung an. Das Angebot richtet sich an Kinder zwischen sechs und 14 Jahren.