Werner-Damke-Steg Muss Bleiben. Foto: pv Der Steg: „Er ist ein Zeichen von Lebens- und Freizeitqualität“, sagt Vereinsmitglied Maria Jahnke
Huchting

Werner-Damke-Steg: „Bis zur letzten Schraube“

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„Wenn der Steg zu ist, sind wir abgeschnitten“: Die Bewohner der Roggenkamp-Siedlung möchten den bereits maroden Werner-Damke-Steg erhalten. Doch eine Neugestaltung ist laut Amt für Straßen und Verkehr zu teuer.

Der Werner-Damke-Steg ist für die Bewohner der Siedlung Roggenkamp eine wichtige Verbindung zur Huchtinger Heerstraße und somit auch zum Supermarkt und zur Bushaltestelle. Doch der Zahn der Zeit nagt spürbar an dem inzwischen maroden Steg.

Die Anwohner befürchten, dass das zuständige Amt für Straßen und Verkehr (ASV) das Bauwerk abreißen, ohne ihn zu ersetzen. „Wenn der Steg zu ist, sind wir abgeschnitten“, sagt Heinz Schwind.

Über 100 Familien, die demonstrierten 

Er ist Mitglied in der Wegegemeinschaft Roggenkamp, die sich gegen die Schließung der Verbindung einsetzt. Die über 100 Familien, die Mitglied im Verein sind, sammeln Unterschriften, gestalten Transparente und demonstrieren.

So auch vergangene Woche. Rund 100 Anwohner haben sich bei der Aktion „Klönschnack am Steg“ versammelt und Radfahrer sowie Fußgänger über dessen Erhaltung informiert. „Die Bürgeraktion ist ganz hervorragend gelaufen“, sagt Heidi Dobe, Mitglied der Wegegemeinschaft. „Wir sind sehr zufrieden.“

Antrag liegt zur Prüfung vor

Schon im August überraschten Anwohner den Beirat Huch­ting mit einer einstündigen Diskussion über den Erhalt des Stegs. Mit einem einstimmigen Beschluss setzt sich der Beirat dafür ein, dass im kommenden Bremer Haushalt die Mittel für eine Neubauplanung bereitgestellt werden.

Momentan liegt laut Ortsamts­leiter Schlesselmann der Antrag dem Senat für Umwelt, Bau und Verkehr zur Prüfung vor. „Wir wollen, dass der Steg im Gespräch bleibt“, sagt Vereinsmitglied Maria Jahnke.

Schulweg für Kinder, Abkürzung für alte Menschen 

„Er ist ein Zeichen von Lebens- und Freizeitqualität.“ In der Siedlung wohnen laut Dobe vor allem alte Menschen, die kein Auto fahren. Mit dem Steg sind es lediglich rund 300 Meter zur nächsten Bushaltestelle.

Ohne ihn wäre es ein Umweg von einem Kilometer. Auch Kinder würden den Steg als Schulweg benutzen. Kleine Reparaturen tätigt das ASV weiterhin. „Ich habe dort angerufen, da eine Stufe repariert werden musste“, berichtet Schwind.

„Kämpfen bis zur letzten Schraube“

„Am nächsten Tag wurde das erledigt.“ Doch der Steg ist mittlerweile so marode, dass kleine Reparaturen nicht mehr ausreichen. „Er ist hochgradig reparaturbedürftig“, sagt Schwind. Das ASV ist hingegen weiterhin gegen eine Neugestaltung.

Grund seien zu hohe Kosten. 300.000 Euro kostet nach Angaben des ASV eine neue Brücke. „Wir glauben das nicht“, sagt Jahnke. Außerdem fordern die Bürger nur eine Sanierung des Stegs. „Es ist unsinnig, die vorhandene Infrastruktur zu schließen, um eine neue Brücke zu bauen“, so Schwind.

Ob eine Sanierung tatsächlich billiger bei den heutigen Standards wäre, lässt sich nicht bestimmen. Das ASV war für eine Auskunft nicht zu erreichen. Die Zukunft des Stegs ist weiterhin unsicher. „Wir werden kämpfen bis zur letzten Schraube“, betonen die Anwohner.

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