CDU-Kreischef Kristian Tangermann ehrte Rudgar Gerber (Mitte) für seine 65-jährige Mitgliedschaft in der Partei. Sein Sohn Marcus wurde später für 25-jährige Parteimitgliedschaft ausgezeichnet. Foto: Möller
Kreisparteitag

Axel Miesner verlässt Osterholzer CDU-Kreisvorstand

Von
Verdutzte Gesichter Freitagabend bei der Osterholzer CDU: Nach dem Wahlgang zu den drei stellvertretenden Kreisvorsitzenden erklärte der gerade wiedergewählte Axel Miesner den Verzicht auf dieses Mandat.

Enak Ferlemann, CDU-Bezirkschef im Elbe-Weser-Raum und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, rief seine Partei zu Geschlossenheit auf. Nach der „krachenden Wahlniederlage“ vom 15. Oktober in Niedersachsen könne man sich durch das schnelle Zustandekommen der Großen Koalition auf Landesebene als „Lucky Looser“ fühlen. Das mit der SPD geschlossene Regierungsprogramm trage weitgehend die Handschrift der CDU.

Rund 70 Christdemokraten erlebten Freitagabend ihren Kreisparteitag im liebevoll dekorierten Garlstedter Dorfgemeinschaftshaus. Ein harmonischer Abend, wie Kristian Tangermann in seinem Schlusswort betonte, wenn da nicht die Sache mit Axel Miesner gewesen wäre.

Miesner für seine Wiederwahl ins Parlament gratuliert

Dem Worphauser Landtagsabgeordneten war von Ferlemann und Tangermann zur erfolreichen Verteidigung seines Direktmandates gratuliert worden. Miesner erwiderte, dass in der Öffentlichkeit aber berichtet wurde, es sei eine knappe Entscheidung zu seinen Gunsten gewesen. Seiner Ansicht nach seien aber 1.100 Stimmen, die er vor seinem Kontrahenten von der SPD durchs Ziel gegangen war, ein deutlicher Abstand. In anderen Wahlkreisen hätte der jeweilige Sieger einen Vorsprung von 200 Stimmen gehabt, das könne man knapp nennen. Zu knapp war ihm dann offensichtlich das vom Parteitag entgegengebrachte Vertrauen.

Zuerst war Kristian Tangermann mit 63 Ja-Stimmen, einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen in seinem Amt bestätigt worden. Bei den anschließenden Wahlen zu den drei Stellvertretern kamen Marie Jordan auf 63, Werner Musfeld auf 62 und Axel Miesner auf 60 Stimmen. „Nein, ich nehme die Wahl nicht an“, entfuhr es Miesner nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses. Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte Miesner kurz und knapp: „Ich musste die Wahl ja nicht annehmen.“ Weitere Erklärungen wollte er sich eigentlich sparen, murmelte nur noch, dass ihm „die Art und Weise“ nicht gefallen habe.

60 Stimmen von 69 Mitgliedern waren Miesner zu wenig

Tangermann auf den Verdruss seines Parteifreundes  angesprochen, schüttelte nur mit dem Kopf: „Ich plaudere sicher nicht aus dem Nähkästchen, wenn ich Ihnen sage, dass Axel Miesner manchmal sehr impulsiv reagiert“. 60 Stimmen der anwesenden 69 Mitglieder waren ihm offensichtlich zu knapp.

Zu den erfreulichen Ereignissen des Parteitages gereichte die Jubilarehrung. Vater Rudgar und sein Sohn  Marcus Gerber wurden für ihre langjährige Treue zur CDU geehrt. „Ich war Vorgänger von Axel Miesner als CDU-Vorsitzender in Lilienthal und habe ihn zu meinem Nachfolger vorgeschlagen“, erinnerte sich Rudgar Gerber. Der 86-Jährige kam vor 46 Jahren aus Hamburg an die Wümme und stand der örtlichen Parteigliederung von 1991 bis 1999 vor.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner