Chefarzt Dr. Klaus Gutberlet mit neuen Geräten Foto: Konczak |
Das Josef-Hospital Delmenhorst (JHD) hat 590.000 Euro in neue Geräte investiert. Diese ermöglichen der Gastroenteorologie ab sofort verbesserte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten von der Speiseröhre bis zu Dickdarm.
„Man sieht einfach besser“, freut sich Dr. Klaus Gutberlet, Chefarzt des Departements Gastroenteorologie am JHD Mitte. 590.000 Euro hat das Krankenhaus für ein neues Durchleuchtungsgerät und neue Endoskope investiert. Damit kann er nun auch den gesamten Dünndarmbereich begutachten und gleich behandeln. Das war zuvor in Delmenhorst nicht möglich.
Behandlungen im Dünndarm möglich
1,20 Meter durch den Mund nach unten und etwa die gleiche Strecke durch den Dickdarm nach oben konnten die Mediziner bisher endoskopisch erkunden. Für die vier Meter dazwischen konnte man zur Diagnose zwar eine Kapsel mit Minikamera einsetzen, Behandlungen waren aber nur zeitversetzt möglich und mussten in der Regel operativ durchgeführt werden. Das neue Doppelballon-Enteoroskop ermöglicht es nun erstmals auch in Delmenhorst im Dünndarm Proben zu entnehmen, Blutungen zu stillen oder Polypen abzutragen. Zusätzlich können Engstellen, wie sie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen auftreten, mit Hilfe kleiner Ballons beseitigt werden.
Weniger Blähungen durch Kohlendioxid-Einsatz
Der Einsatz von Kohlendioxid statt Luft zum Aufblasen des Magen-Darm-Traktes soll die Untersuchung für die Patienten verträglicher machen. „Kohlendioxid verschwindet schneller wieder aus dem Bauchraum. Damit werden schmerzhafte Blähungen vermieden“, erklärt Gutberlet.
Abgerundet wird die Neuausstattung des Endoskopiebereichs am JHD Mitte durch ein Röntgengerät, welches die Strahlenbelastung für Patienten und Mitarbeiter deutlich reduziert.
Der Gastroenterologie steht außerdem seit Kurzem auch ein Gerät zur Radiofrequenzablation der Schleimhaut zur Verfügung. Diese Technik kommt vor allem bei der der Therapie der sogenannten Barett-Erkrankung der Speiseröhre, einer Schleimhautveränderung, die durch Sodbrennen verursacht werden kann und als Krebsrisiko gilt, zum Einsatz. Mittels hochfrequenter Radiowellen und kontrollierter Wärmeanwendung wird die erkrankte Schleimhaut entfernt.