Gröpelingen will Beratung für Flüchtlingshelfer anbieten

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 Ulrike Pala beim Runden Tisch Flüchtlinge.
Foto: Bollmann

Die Zuwanderung von Flüchtlingen sorgt in Bremen nicht nur für volle Notunterkünfte und lange Wartezeiten bei Antragsstellen. Die Integration der Neubürger stellt langfristig große Anforderungen an die Kommunalpolitik. Das gilt umso mehr für die etwas günstigeren Wohnquartiere wie im Bremer Westen.

In der jüngsten Sitzung des Runden Tisches Flüchtlinge Gröpelingen ging es nicht nur um die Situation der Neuankömmlinge in den Übergangswohnheimen, sondern auch um die   Flüchtlinge, die bereits eine Wohnung im Stadtteil  bezogen haben. Spätestens dann stehen die Menschen nämlich ziemlich alleine vor vielen neuen Problemen.

Eine Herausforderung für die Kommunalpolitik

Während an verschiedenen Standorten in Bremen neue Wohnheime errichtet werden und noch immer viele Sporthallen als Unterkünfte belegt sind, steht die größte Herausforderung für Kommunalpolitik, Schulen, Vereinen und ehrenamtlichen Helfern noch bevor.

Schließlich bleiben die Menschen ja nicht dauerhaft in den Unterkünften, sondern ziehen vermehrt in eigene Wohnungen in den Stadtteilen. Dabei bekommen die Flüchtlinge in Notunterkünften und Übergangswohnheimen zuvor nur ganz wenig vom Alltagsleben in Deutschland mit und stehen ihrem neuen Leben ziemlich unvorbereitet gegenüber.

Wertevermittlung und Orientierungshilfe

Ulrike Pala, Ortsamtsleiterin West, fände es daher gut, wenn in den Unterkünften neben den Sprachangeboten auch mehr Wertevermittlung, Beratung in Alltagsfragen und Orientierungshilfe stattfindet: „Das fände ich Klasse. Da kann man bestimmt eine ganze Menge unterbringen.“

Schließlich seien die Flüchtlinge gerade in den Übergangswohnheimen gut erreichbar und noch sehr offen für die neue Situation. „Sobald eine Wohnung da ist, gibt es viel mehr zu tun“, weiß Pala.

Flüchtlinge haben viele Fragen

Dabei haben die Flüchtlinge am Anfang viele Fragen, wie man zum Beispiel aus der Beratungsstelle in der Flüchtlingsunterkunft am Schiffbauerweg weiß. Viele Flüchtlinge, die aus der Unterkunft in eine Wohnung in Gröpelingen gezogen sind, kommen mit ihren Fragen weiter in die bisherige aber nicht mehr zuständige Beratungsstelle.

Ganz ähnlich Erfahrungen schilderten beim Runden Tisch auch die Mitarbeiter von Kultur vor Ort im Torhaus Nord oder von der Information in der Stadtteilbibliothek West.

Viele Flüchtlinge verstehen die Briefe nicht, die ihnen ins Haus flattern und suchen Übersetzungshilfen, verstehen das Prinzip der Mülltrennung und -abfuhr nicht, wurden im ÖPNV ohne Fahrschein angetroffen oder haben Mahnungen bekommen.

Ehrenamtliche nicht überfordern

Die Gemeinden in Gröpelingen wollen daher eine zusätzliche Beratung anbieten, in der zum Beispiel Ehrenamtliche beim Übersetzen von Post helfen können. Dabei dürfe man die Ehrenamtlichen natürlich nicht überfordern, da sie natürlich keine Rechtberatung anbieten können.

Ohnehin leisten die Ehrenamtlichen bereits jetzt eine riesige Hilfe bei der Integration der Flüchtlinge, wie auch Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) jüngst lobte: „Ohne das bürgerschaftliche Engagement – gerade in der ersten Phase des Ankommens – würden Flüchtlinge sich in dieser Phase alleingelassen fühlen. Ich glaube, das große Engagement der Bremerinnen und Bremer macht vielen sehr viel Mut.“

Beeindruckendes Engagement

Vom zum Teil schon jahrelangen Engagement der Menschen zeigt sich auch Pala beeindruckt: Erst haben die Ehrenamtlichen in der Kleiderkammer mitgeholfen, danach den Flüchtlingen in Deutschkursen geholfen und jetzt werden sie weiter begleitet. Das ist eine ganz tolle Sache.“

Allerdings könne man nicht alles mit Ehrenamtlichen leisten. Da seien auch hauptamtliche Kräfte gefordert, erklärt die Ortsamtsleiterin und verweist zum Beispiel auf die neuen Wohnberater. Das gleiche gilt für die Aufgaben, die in den Schulen geschultert werden müssen. „Da müssen auch ausreichende Kapazitäten geschaffen werden“, so Pala.

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