Wohnen mit bestem Erdblick - das soll für einige Astronauten schon in den nächsten 15 Jahren Realität werden. Der Wohnraum dafür wird auch in Bremen entwickelt. Foto: Creative Commons
Bremen forscht

Zukunftsprojekt: Besser wohnen auf dem Mond

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Seit Oktober 2017 entwickelt die Geophysikerin Christiane Heinicke an der Uni Bremen Wohneinheiten, die auf Mond oder Mars eingesetzt werden könnten. Das Projekt wird nun im Rahmen einer Ausstellung präsentiert.

Wie es sich für Astronauten anfühlen könnte, irgendwann auf Mond oder Mars zu wohnen, das weiß Dr. Christiane Heinicke aus eigener Erfahrung: Von August 2015 bis August 2016 lebte und arbeitete die Geophysikerin mit fünf Kolleginnen und Kollegen unter außerirdischen Bedingungen. Sie teilten sich eine zirka 100 Quadratmeter große Wohneinheit auf dem Vulkan Mauna Loa auf Hawaii.

Nun fließen die gesammelten Erfahrungen in ihr Projekt Mamba (Moon and Mars Base Analog) ein: Heinicke arbeitet seit Oktober 2017 am Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen. Dort konzipiert, designt und baut sie ein Wohnmodul für den Einsatz auf Mond oder Mars.

Ein Dorf auf dem Mond

Für viele Jahrzehnte beschränkte sich die bemannte Raumfahrt auf den Pendelverkehr zur Weltraumstation ISS. Doch seit kurzem verfolgt die Raumfahrt wieder größere Visionen: Innerhalb der nächsten 15 Jahre plant die europäische Raumfahrtagentur ESA ein Dorf auf dem Mond (Moon Village) und die amerikanische Raumfahrtagentur Nasa den ersten bemannten Flug zum Mars.

Bisher gebaute Wohneinheiten dienten vorrangig psychologischen Studien und wiesen daher grundlegende technische Mängel auf: So waren sie beispielsweise nicht gegen kosmische Strahlung abgeschirmt. Und beim Ausbruch eines Feuers hätte es in den zusammenhängenden Komplexen für die Bewohner bisher keine Ausweichmöglichkeit gegeben.

Mit Labor

Mit dem Projekt Mamba will Heinicke diese beiden Probleme lösen. Am ZARM entwickelt die Forscherin einen unterirdischen Lebensraum, der aus fünf unabhängigen Modulen besteht – alle durch Schleusen miteinander verbunden.

In diesen Unterkünften testen die Wissenschaftler dann Lebenserhaltungs- und Energiesysteme sowie Möglichkeiten zur Kommunikation zwischen den Planeten. Besondere Aufmerksamkeit bekommt die Entwicklung eines geo- und biologischen Labormoduls.

Ausgewählt von der Nasa

Heinicke hat technische Physik an der Technischen Universität Ilmenau und Geophysik an der Universität Uppsala in Schweden studiert. Für die Teilnahme an der Mars-Simulation auf Hawaii wurde sie von der Nasa ausgewählt.

Einen visuellen Eindruck ihrer Arbeit kann man ab Donnerstag, 11. Januar, im Universum gewinnen. Dort eröffnet Wirtschaftssenator Martin Günthner die Fotoausstellung „Space Girs Space Women“, bei der Frauen aus der Luft- und Raumfahrtbranche im Mittelpunkt stehen. Auch Heinicke wird dabei als Bremer Raumfahrtexpertin gewürdigt.

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