Bereits Ende Mai vergangenen Jahres haben nach Angaben der Polizei die Ermittlungen gegen insgesamt sieben Verdächtige aus Guinea begonnen. Die Verfahren gegen drei Haupttäter nahmen durch die Beobachtung einer größeren Diskothek am Rembertiring Fahrt auf.
So hätte sich gezeigt, dass es sich bei den Verdächtigen nicht um Kleinstdealer handelt, sondern den Handel mit Betäubungsmitteln berufsmäßig betreiben. Einschätzungen zufolge, seien über Monate hinweg täglich zwischen 30 und 50 Drogengeschäfte abgewickelt worden.
Bunker für Drogen und Geld
Verdeckte Operationen hätten zudem weitreichende Einblicke über die Abläufe des Straßendeals gebracht: die Ermittlungen konnten eingeleitet werden. „Ein Verdächtiger mietete beispielsweise eine Wohnung in Findorff an, die einzig und allein als Bunker für Drogen, entsprechende Utensilien und Geld diente“, sagt Ines Roddewig von der Pressestelle der Polizei Bremen.
Auch wurden Hinweise auf gefälschte Papiere gefunden, für die laut Polizei, bis zu fünfstellige Summen bezahlt wurden. Einem 20-Jährigen sei es gelungen, so hohe Geldsummen in sein Heimatland zu schaffen, dass dort für ihn mehrere Häuser und Grundstücke erworben werden konnten.
Neun Objekte durchsucht
Die Polizei berichtet von einem hohen Grad an Vernetzungen zwischen den Agierenden: Sobald Beamte – uniformiert oder zivil – erkannt wurden, informierten sich die Drogendealer untereinander und warnten sich gegenseitig.
Die Erkenntnisse ermöglichten es der Ermittlungsgruppe im Dezember über die Staatsanwaltschaft Bremen diverse Durchsuchungsbeschlüsse zu erwirken. Insgesamt durchsuchten Mitte Dezember 45 Polizisten neun Objekte.
Zwei Dealer in Untersuchungshaft
Hierbei stellten sie über ein Kilogramm Marihuana, etwa 200 Gramm Kokain, 100 Gramm einer unbekannten Substanz – bei der es sich möglicherweise um Heroin handelt- und knapp 12.000 Euro Bargeld, weitere BTM-Utensilien sowie diverse Mobiltelefone sicher.
Gegen zwei der Hauptverdächtigen beantragte die Staatsanwaltschaft Bremen nun Untersuchungshaftbefehle beim Amtsgericht. Diese konnten mittlerweile gegen die beiden 20-Jährigen vollstreckt werden.
Verdeckte und operative Maßnahmen auch für die Zukunft
Die Ermittlungen zum Gesamtkomplex dauern an. Derk Dreyer, Chef der Polizeiabteilung Mitte-Süd dazu: „Wir setzen durch den Einsatz der Ermittlungsgruppe in Verbindung mit unseren Maßnahmen beharrlich Nadelstiche gegen den gewerbsmäßigen Drogenhandel. Meine Mitarbeiter leisten gute Arbeit – ein toller Erfolg!“
Insgesamt konnte die Polizei Bremen seit Gründung der Ermittlungsgruppe Straßendeal vier Haftbefehle erwirken, 700 Verfahren in Bearbeitung nehmen und etwa 35 längerfristige Platzverweise erlassen.
„Die Polizei Bremen wird auch in Zukunft auf die Mischung aus verdeckten und operativen Maßnahmen setzen, um den Straßendeal einzudämmen und der Drogenszene den Raum zu nehmen“, sagt Ines Roddewig.