Stahmann eröffnet Kirche als Flüchtlingsunterkunft

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Die zukünftigen Bewohner der
St. Benedikt Kirche. Foto: Presse Soziales

Die  St. Benedikt Kirche in Woltmershausen feiert eine besondere Premiere: Sie wird Flüchtlingsunterkunft. 40 muslimische Männer werden in das Gotteshaus einziehen. Sozialsenatorin Anja Stahmann hat die Herberge eröffnet.

Das Gotteshaus in der Butjadinger Straße wird, wie berichtet, von der Gemeinde vorerst für ein Jahr als Wohn- und Lebensraum für die Flüchtlinge bereit gestellt. Die Gottesdienste werden währenddessen im Gemeindesaal gefeiert. Am Donnerstag hat  Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) die Kirche besucht.

„Dass wir in der derzeitigen Situation helfen, ist für uns als Kirche selbstverständlich“, sagte der Pfarrer der Kirchengemeinde St. Franziskus, Johannes Sczyrba, zur Eröffnung der Notunterkunft. Die Gemeinde sei sehr offen und freue sich schon auf das Eintreffen der Flüchtlinge: „Ich hoffe nun auf viele gute Begegnungen zwischen den Gemeindemitgliedern und den Flüchtlingen. Wir geben unsere Räumlichkeiten eben nicht einfach auf, sondern bleiben präsent. Darin sehen wir auch einen wichtigen Beitrag zur Integration.“

Einzug freie Entscheidung der Flüchtlinge

Stahmann bedankte sich bei der Gemeinde und dem Katholischen Gemeindeverband für die kostenlose Unterstützung: „Ich war ganz gerührt, als ich erfahren habe, dass die Gemeinde hier zusammenrückt, um Platz zu machen für Menschen, die bei uns Schutz suchen. Das ist gelebte Nächstenliebe.“

Sozialsenatorin Stahmann
Foto: Sozialressort

Insgesamt werden in den kommenden Tagen 40 muslimische Flüchtlinge, überwiegend alleinstehende Männer, in das Kirchengebäude einziehen. Sonja Glasmeyer vom Katholischen Gemeindeverband spricht dabei die Rolle des christlichen Gotteshauses als Unterkunft an: „Uns war  wichtig, dass die geflüchteten Menschen sich frei entscheiden können, ob sie in einer katholischen Kirche wohnen möchten.

Tatsächlich gab es im Vorfeld des Umzugs aus der Turnhalle Roter Sand Diskussionen unter den Flüchtlingen über diese Frage: „Aber auch aus religiöser Sicht hat sich das für die künftigen Bewohner sehr schnell geklärt“, sagte Senatorin Anja Stahmann. „Jesus gehört für die Muslime zu den Propheten, da sind die künftigen Bewohner ganz entspannt.“

In Bremen ist St. Benedikt die erste Kirche, die als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt wird. In Pfarrwohnungen und Gemeindezentren wohnen Flüchtlinge allerdings schon länger, und viele Gemeinden engagieren sich beim ökumenischen Verein Zuflucht oder als Freiwillige rund um bestehende Gemeinschaftsunterkünfte.

 

Sporthalle Roter Sand kann bald frei gegeben werden

„Die Sporthalle an der Oberschule Roter Sand können wir demnächst wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stellen“, sagte Senatorin Stahmann. Die Flüchtlinge ziehen entweder um in die Kirchengemeinde St Franziskus oder in die Notunterkunft auf dem Brinkmann-Gelände in Woltmershausen. Nach der Columbushalle im Bremer Westen und einer Schulsporthalle in der Vahr ist dies die dritte Halle, die zurzeit nicht mehr für die Unterbringung von Flüchtlingen benötigt wird.

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