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| Müll in Plastiktüten Foto: WR |
Die kontroverse Debatte über ein Plastiktüten-Verbot trifft auch den Bremer Einzelhandel. Statt einem generellen gesetzlichen Bezahlzwang setzt er aber auf eine freiwillige Vereinbarung anders als die Grünen. Mit dem Erlös des Plastiktütenverbrauchs will der Handel einen Umweltschutz-Fonds einrichten.
„Für manche Einzelhändler gehört die Plastiktragetasche zum Kundenservice“, sagt Jan König, Geschäftsführer des Handelsverband Nordwest. Plastiktüten seien derzeit Top-Thema unter den Einzelhändlern. „Wir setzen uns für eine Vereinbarung auf freiwilliger Basis ein“, sagt er.
Geld soll für Umweltschutz-Fonds genutzt werden
Viele Einzelhändler wären bereit, Kunden ihre Plastiktüten in Zukunft zu verkaufen. „Wir wollen aber, dass das Geld bei uns bleibt. Dann richten wir einen Fonds ein, der für Umweltschutzprojekte genutzt wird“, so König. Eine gesetzliche Zwangsregelung hält er deshalb für wenig sinnvoll.
Das Bezahlsystem werde von den Kunden angenommen, dafür sei der Lebensmittelhandel ein gutes Beispiel. König fordert aber auch, das Plastiktütenverbot nicht nur im Einzelhandel einzuführen, sondern auch auf die Gastronomie, Wäschereien und Apotheken auszuweiten.
Die Bremer Cityinitiative hingegen begrüßt das Signal aus der Bürgerschaft und will „nachhaltige Einkaufstaschen“ unterstützen.
FDP sieht Plastitktüten-Problem nicht
Die Bremer Grünen hatten in der Bürgerschaft einen Antrag gestellt, dass sich der Senat auf Bundesebene für ein Verbot von kostenlosen Plastitktüten einsetzen soll. SPD und CDU stimmten zu, die FDP nicht:
„Eine einfache Zwangsverteuerung der Plastiktüten löst das Problem nicht“, sagt der Landesvorsitzende Prof. Dr. Hauke Hilz.
Viel wichtiger sei ein bewusster Umgang der Verbraucher mit dem Plastikmüll. „Wenn die Tüten ganz normal dem Abfallkreislauf zugeführt werden, sehe ich kein Problem“, so Hilz. Erdöl werde zur Produktion benötigt und nach der Verbrennung der genutzten Plastiktüten wieder hergestellt.
