Hoch hinaus in Bremens neuer Kletterhalle

Von
Georg Schmitz in der neuen Kletterhalle.
Foto: Schlie

Bremens höchster Berg ist mit fast 50 Metern die Mülldeponie. Doch erklimmen möchte man die nicht. Für Kletterer gibt es dafür ab sofort ganz in der Nähe eine attraktive Alternative.

Klischees über „Flachlandtiroler“ gehören spätestens seit dem vergangenen Freitag der Vergangenheit an. Klettern boomt, nicht nur jene 4.000 Hanseaten, die zum Deutschen Alpenverein gehören, sind „infiziert“. Das zeigte die Resonanz auf die Eröffnung der größten Indoor-Kletterhalle der Stadt. Es kamen keinesfalls nur Profis, um die Freizeitstätte mit bis zu 14 Meter hohen „Steilhängen“ genaustens unter die Lupe zu nehmen. Insgesamt 1.800 Quadratmeter Wandfläche mit 200 Routen stehen in dem Neubau an der Robert-Hooke-Straße, im Technologiepark, zur Verfügung.

 

Training für Füße, Beine und Arme

„In erster Linie werden wohl Mitglieder des Alpenvereins Bremen das Angebot nutzen. Für Mitglieder ist es ja auch deutlich billiger“, mutmaßt Georg Schmitz, Projektleiter des Kletterzentrums Bremen. Dieses ist aber natürlich öffentlich und die Betreiber haben schon erste Anfragen von Interessierten – darunter sogar Lehrer, die mit ihren Klassen dort eine etwas andere Sportstunde verbringen wollen.

Willkommen sind natürlich auch „Individualsportler“. „Vorkenntnisse sind eigentlich nicht vonnöten, es gibt so viele unterschiedliche Klettervarianten, da ist für jeden etwas dabei“, berichtet Ronja Brinkmann, Angestellte in der Kletterhalle und Mitglied des Alpenvereins. „Dem bin ich aber eigentlich aufgrund meiner Leidenschaft fürs Wandern beigetreten“, gesteht sie. Die Kollegin Katrin Hellmann geht öfter an die Wand. „Manchmal mache ich aber auch einen Monat Pause. Das ist ganz unterschiedlich.“

 Beim Training, so der Tipp der beiden, komme es darauf an, nicht nur aus Armen, sondern auch aus den Füßen und Beinen heraus zu arbeiten. „Das macht die Sache leichter.“ Laien werden vor Ort selbstredend instruiert. „Wir haben Kurse, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind“, so Schmitz. Das beginnt beim Schnuppertraining für 20 Euro bis zur Jahreskarte für leidenschaftliche Alpinisten (Erwachsene zahlen dafür 348 Euro).

Drei Millionen Euro hat Alpenverein investiert

Die Farben markieren die
Schwierigkeitsgrade.

Leihausrüstungen – vom Klettergurt bis zum Seil – können vor Ort ausgeliehen werden.Ein breites Kurs- und Ausbildungsangebot bietet Einsteigern und Fortgeschrittenen Möglichkeiten, Technik und Fähigkeiten des Klettersports zu lernen und zu verbessern. Auch nationale Kletter-Wettbewerbe sollen laut Schmitz künftig in der Einrichtung stattfinden. „Damit bereichert die Kletterhalle Bremen die hiesige Sportlandschaft nachhaltig“, sagen Ronald Hillebrand (1. Vorsitzender) und Jonas Loss (Betriebsleiter).

Das Investitionsvolumen des Projekts betrug rund drei Millionen Euro. „Einen Teil davon stammt aus Mitteln des Vereins, dann gab es eine Mitgliederumlage Spenden und Zuschüsse vom Dachverband, dem Deutschen Alpenverein. Der Großteil wurde allerdings über ein Darlehen bei der Bank finanziert“, listet Schmitz auf.

 Die Investition scheint sich gelohnt zu haben. Zur Eröffnung sah das Zentrum schmuck aus. Und Der Bau, mit dem im Februar begonnen wurde, war im Zeitplan. Das einzige, was noch fehlt, ist der Telefonanschluss.

Das Kletterzentrum Bremen des Deutschen Alpenvereins befindet sich an der Robert-Hooke-Straße 19, im Technologiepark (links von der Wendeschleife der Linie 6 an der Endstation Universität Bremen). Infos unter www.kletterzentrum-bremen.de im Internet. Öffnungszeiten: Montags bis freitags 10 bis 23 Uhr, am Wochenende und feiertags bis 22 Uhr.
Bettina Gößler

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner