Zumindest in Bremen war bisher wohl noch kein Intendant einer künstlerischen Einrichtung so lange im Amt wie er: Thomas Albert, Professor an der Hochschule für Künste. Vor inzwischen 29 Jahren hat er das Musikfest ins Leben gerufen, das zu einem Aushängeschild der Bremer Kultur geworden ist.
Allein im vergangenen Jahr kamen mehr als 34.000 Besucher. Und seine Arbeit wird weitergehen, denn der Ende 2018 auslaufende Vertrag sei um fünf Jahre verlängert worden, verkündete Bremens Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz jetzt bei der Vorstellung des diesjährigen Festivalprogramms.
Auch das „Umzu“ in Bewegung bringen
Albert ist „ein Glück für Bremen“, so Emigholz, die auch Aufsichtsratsvorsitzende des Musikfestes ist. Selbst in wirtschaftlich schweren Zeiten habe er „unter den begrenzt guten Rahmenbedingungen“ Bremen zu einer Stadt „mit musikalischem Profil“ gemacht.
Sichtlich gerührt betonte Albert, dass er mit dem Musikfest lediglich „Kunst, Menschen und Tradition in eine neue Form“ bringen wolle – und wendete sich dann den für ihn eindeutig wichtigeren Dingen zu: Der Programmvorstellung des diesjährigen Festivals, das vom 25. August bis zum 15. September nicht nur die Hansestadt, sondern fast die ganze Region „Umzu“ in Bewegung bringt.
Erstmalig konzertante Opernaufführungen
Insgesamt finden 39 Veranstaltungen in 31 Spielstätten von Bremen, Bremerhaven, Oldenburg, Verden, Jever bis Hamburg-Neuenfelde statt. Eröffnet wird der musikalische Reigen mit Eine große Nachtmusik am 25. August, bei der die Besucher zwischen 27 Konzerten, die in drei Zeitschienen rund um den stimmungsvoll erleuchteten Marktplatz stattfinden, wählen können.
Unter den „Delikatessen“, wie Albert sie nennt, werden in diesem Jahr erstmals insgesamt drei konzertante Opernaufführungen sein: Darunter auch Hoffmanns Erzählungen (1. September, Glocke), mit deren Aufführung sich „ein langer Traum von mir erfüllt“, so Albert. Nur so viel wolle er dazu verraten: „Es wird eine ganz aktuelle Fassung mit einer Sänger-Besetzung vom Feinsten sein.“
Ein Festival-Etat von 3,2 Millionen Euro
Das Arp-Schnitger-Festival als Teil des Festes findet vom 29. August bis 2. September statt. Mit vor allem sakralen musikalischen Inhalten soll das Schaffen des aus der Wesermarsch stammenden bedeutendsten Orgelbauers der Barockzeit beleuchtet werden. Abseits klassischer Pfade wartet die Reihe „Musikfest surprise“ mit musikalischen Experimenten und außergewöhnlichen Konzerten auf.
Der Etat des Festivals beläuft sich – wie im Vorjahr – auf 3,2 Millionen Euro. Bremen beteiligt sich mit 550.000 Euro daran, der Rest wird durch Sponsorengelder und andere Partner finanziert.
Weitere, detaillierte Informationen zum Programm gibt es unter musikfest-bremen.de, Tickets bei eventim.de oder unter 35 36 37.