Stimmauszählung: Von den 1.489 Wahlberechtigten (12 bis 19 Jahre) im Stadtteil gaben 335 Jugendliche ihre Stimme ab. |
Die Wahl zum Jugendbeirat in Bremen-Findorff ist beendet. Insgesamt 12 der 21 Kandidaten wurden in das Gremium gewählt. Allerdings sollen auch die neun anderen Kandidaten im Jugendbeirat mitmachen.
Fast 1.500 Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren waren in der vergangenen Woche an die Urnen gerufen. Mit 335 abgegebenen Stimmzetteln lag die Wahlbeteiligung dabei deutlich über zwanzig Prozent.
Kein Traum- aber angesichts der geringen Wahlbeteiligung bei den ASTA-Wahlen an der Uni ein ansehnliches Ergebnis.
Jugendbeirat hat eigenen Etat
Tina Poort vom Jugendfreizeitheim Findorff notiert nach der Auszählung die Namen (alpabetisch) des neuen Jugendbeirates. |
Dabei hat nicht nur die Stimme des Jugendbeirats im Stadtteil Gewicht. Die Mitglieder des Gremiums bestimmt auch über die Verwendung von 8.000 Euro. Immerhin zwanzig Prozent der Globalmittel des Beirats.
Auf den vier Spitzenplätzen in der Wählergunst landeten Aboubacar Diallo, Hanna Grytz, Mamadou Diallo und Pia Straßburger. In den Jugendbeirat wurden zudem Amadou Diallo, Paul Friedrich, Melissa Yildiz, Luca Heinken, Lennart Aufderheide, Lena Klein, Zehra Aggün, und Jonas Rotenburg gewählt. Maike Frese, Samed Esen,
Weitere Kandidaten als Nachrücker
Leyla Aggün, Smylja Knasiak-Emden, Patricio Che Eitemüller, Marinus Dohmen, Lennert Leppin, Lennard Heumann und Tim Ranft als weitere Kandidaten sind zudem aufgefordert als anstehende Nachrücker an der politischen Willensbildung mitzuwirken.
Damit wurden bereits im bisherigen Findorffer Jugendbeirat (dem ersten) gute Erfahrungen gemacht, erläutert August Kötter aus dem Stadtteil-Beirat. Da während der zweijährigen Wahlperiode tatsächlich mehrere Mitglieder des jugendbeirates ausgeschieden sind, rückten danach alle Kandidaten in den Jugendbeirat nach.
Für Jugendliche eine lange Zeit
Freuten sich über ihre Wahl: Der neue Findorffer Jugendbeirat im Freizi. Auf dem Foto fehlen Zehra Aggün und Amadou Diallo (Fotos: Bollmann). |
Gerade für junge Leute seien zwei Jahre eine sehr lange Zeit, gibt Kötter zu bedenken. Ändern sich die Interessen, steht ein Schulwechsel, ein Umzug oder der Ausbildungsbeginn an, verlassen sie häufig den Jugendbeirat.
Zudem betreten viele Jugendliche bei der Gremienarbeit Neuland. „Ihr seid nicht alleine, es gibt auch in Gröpelingen und in vielen anderen Stadtteilen in ganz Bremen Jugendbeiräte“, machte die Ortsamtsleiterin West, Ulrike Pala, den Jugendlichen direkt nach Verkündung des Wahlergebnisses am Donnerstagabend Mut. Dabei zeigten sich die Jugendlichen aber ganz relaxt und nahmen die Wahl am Abend freudig an.
Im neuen Beirat sind dabei nur noch wenige Mitglieder aus dem vorherigen Jugendbeirat vertreten, der eine ganze Reihe von Projekten und Verschönerungsmaßnahmen angestoßen hat.
Jugendliche Flüchtlinge im neuen Beirat
Dafür sind mit Aboubacar, Amadou und Mamadou Diallo gleich drei Jugendliche aus der Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in das Gremium gewählt worden.
Die drei wollen gemeinsam mit den anderen Jugendlichen an der Entwicklung des Stadtteils mitarbeiten und den kulturellen Austausch voranbringen.
Damit die Jugendlichen nicht „ins kalte Wasser“ geschubst werden, gibt es vor der konstituierenden Sitzung im Januar bereits im Dezember ein erstes Treffen im Lidice-Haus.
Dort können sich die Neulinge im Jugendbeirat schon etwas mit der auf sie zukommenden Arbeit vertraut machen, von den wenigen „alten Hasen“ lernen und sich im Anschluss – beim Bowling – besser kennenlernen.