Werder blamiert sich beim 0:6 in Wolfsburg

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Ein Eigentor von Alex Galvez (l.) leitete
Werders Pleite in Wolfsburg ein. Foto: nph

Der SV Werder verteidigt amateurhaft und geht mit 0:6 beim VfL Wolfsburg unter. Geschäftsführer Thomas Eichin war nach der bitteren Pleite enttäuscht: „Das war hinten nix, in der Mitte nix und vorne nix. Ich muss erst einmal eine Nacht drüber schlafen, bevor ich die richtigen Worte finde.“

Es gibt so Spieltage in der Fußball-Bundesliga, da wünscht man sich, besser im Bett geblieben zu sein. Das gilt für Spieler und Fans gleichermaßen.

Gestern war so ein Tag für alle, die es mit dem SV Werder halten oder in seinen Diensten stehen. Beim VfL Wolfsburg setzte es eine 0:4-Packung. Das Debakel startete mit einem Eigentorvon Alejandro Galvez und Kapitän Clemens Fritz holte sich mit einer dämlichen Aktion die fünfte Gelbe Karte, fehlt somit beim Nordderby gegen den Hamburger SV am kommenden Sonnabend.

Polizei setzt Werder-Fans fest

Zu allem Überfluss verpassten auch noch viele Werder-Fans das Spiel, weil einige Idioten sich am Bahnhof in Hannover einer Kontrolle widersetzten, sich in den Abteilen verschanzten und randalierten. Scheiben gingen zu Bruch, die Züge mussten ausgetauscht werden. Die Polizei setzte die Chaoten – und leider auch unbeteiligte Fans – fest.

Wer es trotzdem nach Wolfsburg geschafft hatte, musste mitansehen, wie Werder  von den Gastgebern regelrecht auseinander genommen wurde. Besonders in der zweiten Hälfte zeigten die Grün-Weißen, die gestern wieder in den dunkleblauen Trikots angetreten waren, eine amaeurhafte Vorstellung in der Defensive.

Eigentor von Galvez

Die teilweise guten Ansätze vor dem Seitenwechsel wurden durch die Anfängerfehler in Halbzeit zwei vernichtet. Denn es war nur einer ordentlichen Leistung von Torwart Felix Wiedwald und der mangelhalften Chancenauswertung der Gastgeber zu verdanken, dass die Bremer ncht noch weitere Gegentreffer kassierten.

Nach dem frühen Rückstand durch das unglückliche Eigentor von Galvez zeigte die Mannschaft von Trainer Viktor Skripnik noch Moral und kam halbwegs gut ins Spiel zurück. Allerdings leisteten sie sich in der Folgezeit so haarsträubende Fehler in der Abwehrarbeit, dass die Wolfsburger sich noch nicht einmal anstrengen mussten, um im Minutentakt frei vor Wiedwald aufzutauchen.

Eichin: „Das war nix“

Es fehlte über die gesamte Spielzeit über die Ernsthaftigkeit in den Zweikämpfen. Und wenn einmal Duelle gewonnen wurden, dann wurde der Ball fahrlässig wieder hergeschenkt. Die Wolfsburger Treffer fielen fast alle nach dem gleichen Strickmuster. Werder konnte Hereingaben in den Strafraum nicht verhindern, wo oftmals einer oder mehrere Wolfsbuger frei standen.

Geschäftsführer Thomas Eichin brachte es nach dem Abpfiff auf den Punkt: „Das war hinten nix, in der Mitte nix und vorne nix. Ich muss erst einmal eine Nacht drüber schlafen, bevor ich die richtigen Worte finde.“

Die Höhepunkte des Spiels:

11. Minute: 0:1 – Träsch flankt von der rechten Seite. Galvez will vor Dost klären und befördert den Ball ins eigene Netz.
27.: Luiz Gustavo kommt freistehend zum Kopfball und setzt die Kugel an den linken Pfosten.
44.: 0:2 – Nach Freistoß von Vieirinha kommt Kruse vor Zander zum Kopfball und trifft aus sieben Metern.
56.: 0:3 – Diesmal flankt Schäfer von der linken Seite, Vieirinha vollendet freistehend in der Mitte.
66.: Der gerade eingewechselte Schürrle scheitert frei an Wiedwald.
67.: 0:4 – Wieder schläft Werders Abwehr. Schürrle flankt auf Guilavogui, der aus kurzer Distanz den Ball über die Linie drückt.
78.: 0:5 – Schürrle und Kruse kombinieren sich mühelos durch die Bremer Defensive. Dost muss nur noch den Fuß hinhalten.
82.: Wiedwald, der einzige Bremer in Normalform, klärt erneut gegen Schürrle.
87: 0:6 – Kruse macht das halbe Dutzend voll. Der Ex-Werderaner profitiert von Schürrles guter Vorarbeit.

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