Sozialwohnungen werden in Bremen benötigt. Foto: WR |
Bremen muss 2,9 mal so viele Sozialwohnungen schaffen, wie bisher – so lautete die Kernaussage einer Wohnungsmarktanalyse des Pestel-Insituts. Das Bauressort widerspricht dem, Wohnungen müssten an den Bedarf vor Ort angepasst werden. Außerdem sei die Hansestadt schon dabei, zusätzlichen sozialen Wohnraum zu schaffen.
„Diese Analyse ist aus unserer Sicht nicht wirklich ernst zu nehmen“, sagt Jens Tittmann, Sprecher des Bauressorts. Das Institut habe nichts weiter gemacht, als eine simple Mathematikaufgabe zu lösen, die aber die Verhältnisse vor Ort nicht berücksichtige. „Wenn die schreiben, 2,9 mal so viele Wohnungen, reden wir von Vater-Mutter-Kind. Was machen wir aber mit der Syrischen Familie mit 5 Kindern, oder dem Single?“, fragt Tittmann. In enger Zusammenarbeit mit dem Sozialressort habe man valide Strukturdaten über die Menschen, die Wohnungen brauchen, gesammelt und auf deren Grundlage eine Senatsvorlage erarbeitet, die Mitte November vorgelegt werden solle.
Finanzielle Anreize seien bereits geschaffen
Die Wohnungsmarktanalyse schlägt vor, zinslose Darlehen und Investitionszulagen an genossenschaftliche und kommunale Wohnungsunternehmen zur Verfügung zu stellen, damit entsprechender Wohnraum schneller geschaffen werden kann. „Das haben wir 2013 schon mit 40 Millionen gemacht und 2015 mit 40 weiteren Millionen“, sagt Tittmann. Diese Gelder seien an 25 Prozent Sozialraumquote gebunden gewesen. Die Früchte dieses ersten Wohnungsförderungsprogramms könne man Ende des Jahres an der Marcus-Kaje sehen, die 250 neue Wohnungen, davon 60 Prozent Sozialwohnungen, bereit stelle.