Werders Thomas Delaney (links) und Marco Friedl im Kampf um den Ball gegen Karim Bellarabi Foto: Nordphoto Kampf und Krampf war Trumpf im Weser-Stadion. Hier beharken sich Werders Thomas Delaney (links) und Marco Friedl mit Leverkusens Karim Bellarabi. Foto: Nordphoto
letztes Heimspiel

Zum Heimspiel-Abschluss fehlt die letzte Frische

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Im vorletzten Saisonspiel verabschiedeten sich die Bundesliga-Kicker von Werder Bremen sich mit einem 0:0 gegen den Tabellenfünften Bayer 04 Leverkusen von den Fans. Am kommenden Samstag geht es noch zu Mainz 05.

Die Serie der ungeschlagenen Spiele im Weserstadion (jetzt zwölf) hat zwar gehalten, doch mehr als eine Nullnummer war für Werder im letzten Heimspiel der Saison gegen Bayer Leverkusen nicht drin. Dafür fehlte den Bremern die letzte Frische sowohl körperlich als auch im Kopf.
Werder tat sich schwer, gegen die schnellen und zweikampfstarken Leverkusener den Ball in die gefährliche Zone zu befördern. Gelang das in den ersten Minuten noch einigermaßen gut, verlagerte sich das Geschehen ab der zehnten Minute immer stärker in die Hälfte der Bremer.

Werder hinten sicher, nach vorne aber ohne Durchsetzungskraft

Die Gastgeber standen gegen den Ball zwar meistens gut, vermochten mit dem Spielgerät aber wenig anzufangen, wenn sie ihn denn erobert hatten. Das war schwer genug, denn die Gäste präsentierten sich sehr ballsicher.

Nach Bremer Ballgewinnen unterbanden sie das schnelle Umschalten häufig geschickt durch entschlossenes Gegenpressing. Insbesondere das Fehlen der spielstarken Linksfüße Moisander (Oberschenkelprobleme) und Augustinsson (Infekt) machte sich negativ bemerkbar.

Kruse gut aufgelegt und immer eine Idee parat

Erst gegen Ende der ersten Hälfte fand Werder die nötige Ruhe und Genauigkeit, um den Ball auch mal hinter die letzte Bayer-Reihe zu spielen oder Zielspieler Max Kruse im Zentrum zu bedienen. Wenn das gelang, lag eine Torchance in der Luft, denn der Stürmer präsentierte sich gut aufgelegt und hatte immer eine Idee.
Ganz im Gegensatz zu Florian Kainz, der mal wieder in der Startelf stand. Zwar rackerte der Österreicher vorbildlich, bot sich auch immer wieder an, doch mit dem Ball am Fuß traf er entweder gar keine Entscheidung oder eine falsche.

Bayers Ballbesitz unter Kontrolle gehalten

Das Ergebnis war so oder so: Ballverlust. Zur Pause musste Kainz dann raus – verletzungsbedingt, so die offizielle Version. Nachfolger Jérôme Gondorf führte sich gleich mal mit einer grenzwertigen Grätsche gegen Kohr ein und war mit Gelb noch ganz gut bedient.
Ansonsten das gewohnte Bild aus der ersten Hälfte: Bayer mit mehr Ballbesitz, aber von Werder unter Kon­trolle, die Grün-Weißen bei gelegentlichen Gegenangriffen zu ungenau.
So blieb es bei ein paar Aufregern nach Fouls hüben wie drüben. Den größten Applaus heimste folgerichtig der fleißige Zlatko Junuzovic bei seiner Auswechslung in der Nachspielzeit ein.

„Müssen mit dem Unentschieden zufrieden sein“

Das Fazit von Werders Maximilian Eggestein spiegelte bedingt Zufriedenheit wider: „Eine gewisse Enttäuschung ist da, weil wir gewinnen wollten. Vom Spielverlauf her war das Unentschieden aber realistisch und wir müssen damit zufrieden sein. Es gab keine hochkarätigen Torchancen auf beiden Seiten und deshalb hatte auch keiner den Sieg verdient. Ein Spiel ist noch. Das wollen wir auf jeden Fall gewinnen, um mit einem guten Gefühl aus der Saison zu gehen. Wir haben jetzt gegen drei Mannschaften, die um die Champions League spielen unentschieden gespielt. Das kann man durchaus positiv sehen.“
Kollege Thomas Delaney meinte: „Wir haben heute zu viele technische Fehler gemacht. Wir sind nicht mehr auf dem Level, um solche Spiele zu gewinnen. Mit Zlatko Junuzovic verlieren wir eine Führungsfigur. Zu meiner eigenen Zukunft gebe ich keinen Kommentar ab. Das verbietet mir der Respekt gegenüber meinem Verein. Wir werden sehen was passiert.“

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