Den Wissensstandort Bremen stärken, der Bremer Universität zu alter Exzellenz verhelfen, dem Ärztenotstand begegnen – dies sind die Hauptargumente, welche die Bremer CDU-Fraktion ins Feld führt für eine medizinische Fakultät im Bundesland Bremen.
Aus Sicht der Christdemokraten kann dies auch finanziell gelingen: Die in der Anfangsphase als realistisch anzusehenden Kosten von 25 Millionen Euro jährlich ließen sich als Investitionen in die Zukunft betrachten. Gesundheitswirtschaft sei ein Beschäftigungsmotor für die Hansestadt, sagt die CDU: 61.000 Menschen, etwa jeder achte berufstätige Bremer sei bereits in dem Feld tätig, dies zeige eine Studie.
Noch einiges zu tun
Und die CDU ist sich sicher: Eine medizinische Fakultät könnte der Entwicklung noch Aufwind verleihen, neue Arbeitsplätze schaffen, Menschen ins Bundesland ziehen. Auch für die notwendige Infrastruktur sei gesorgt: So könnte der klinische Teil der medizinischen Fakultät auf dem Gelände des Klinikums Mitte verortet werden.
Doch bis es soweit ist, müsse noch einiges getan werden: die Gewinnung des klinischen und wissenschaftlichen Fachpersonals, was den langfristigen Finanzbedarf in eine dreistellige Millionenhöhe treiben kann, und die Verkehrsbedingungen beim Ausbau eines Medizin-Campus rund um das anvisierte Gelände anpassen.
Die Befassung der Bürgerschaft mit dem Anliegen strebt die CDU bis zum Ende der 20. Legislaturperiode an, das wäre im Jahr 2023. Vorher geht der Blick aber auch Richtung der Universitäten Augsburg und Bielefeld, dort befinden sich zwei medizinische Fakultäten, die 2019/2020 beziehungsweise 2021 erste Studenten aufnehmen wollen – und Bremen als Referenzprojekte dienen sollen.