Die Verdener BBS-Turnhalle. Foto: Bruns |
350 Flüchtlinge muss der Landkreis Verden unterbringen – und zwar schon bis Mitte nächster Woche. Das hat das Land Niedersachsen so entschieden. Die ersten 100 kommen in Bremens Nachbarstadt bereits am heutigen Freitag – in die Turnhallen der Berufsbildenden Schulen (BBS).
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) stellte in dieser Woche den Unterbringungsnotstand für Flüchtlinge im Bundesland fest. Stark betroffen ist nun auch der Landkreis Verden. Am Mittwoch wurde Landrat Peter Bohlmann (SPD) die Aufnahme von 100 Personen für heute übermittelt. Weitere 100 sollen am Montag kommen, und nochmal 150 bis Mitte der nächsten Woche, wie der Landkreis mitteilt.
Ausbildungsbörse abgebaut – THW und Feuerwehr richten Halle her
Seit gestern Vormittag werden die beiden BBS-Turnhallen als Sammelunterkünfte hergerichtet, organisiert von der Feuerwehr und Beratern des Technischen Hilfswerks (THW). „Wir können froh sein, dass in dieser ausgesprochenen Krisensituation der Krisenstab des Landkreises schon seit Wochen aktiviert ist und nun auf fertig ausgearbeitete Konzepte zurückgreifen kann“, so Bohlmann.
In den Hallen mussten die Aussteller der laufenden Ausbildungsplatzbörse ihre Messestände abbauen, um Platz für die Geflüchteten zu schaffen. Dort stehen nun Feldbetten und Gruppenzelte zur Schaffung abgeschirmter Bereiche. In Halle I sollen 100 Personen unterkommen, in Halle II bis zu 150. Nach und nach sollen die Flüchtlinge von hier ins Kreisgebiet verteilt werden. Ab der Ankunft sollen sie aber zunächst registriert und medizinisch untersucht werden. Zudem sollen sie durchgehend betreut werden.
Weitere Unterkünfte gesucht
Für die Zahl der Flüchtlinge, die das Fassungsvermögen der Hallen übersteigt, ist die Kreisverwaltung auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten zur Unterbringung. Dabei kann Bohlmann nicht ausschließen, weitere Sporthallen zu belegen. In einige Mietverhältnisse ist der Landkreis bereits eingestiegen.
Unter der Telefonnummer 04231/ 15430 können weitere Vermietungsangebote eingebracht werden. Dabei sei wichtig, so Bohlmann, dass der Landkreis die Flüchtlinge zuweisen könne. Bohlmann bedankte sich für die Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen und der Polizei.