Die Bürgerinitiative Lebendiges Beginenlande will die Gärten retten. „Die Bestandsgebäude müssen modernisiert werden, sonst fallen sie in zehn bis 15 Jahren weg. Eine normale Modernisierung würde zu einer Mieterhöhung führen, die sich keiner mehr leisten kann“, sagt Brebau-Geschäftsführer Bernd Botzenhardt.
Die Überlegung sei daher, Reihenhäuser dort zu bauen, wo sich die Pachtgärten befinden. „Rund 25 der 95 der Gärten sollen erhalten bleiben“, sagt Botzenhardt. Viele Anwohner seien von der Modernisierung aber erst in rund zehn Jahren betroffen.
Bürgerinitiative: Brebau soll anderen Ort für Reihenhäuser finden
Die Bürgerinitiative Lebendiges Beginenlande sehe zwar ein, dass die Mietwohnungen alt seien, jedoch nicht, warum in ihrer Siedlung gebaut werden müsse. Die Brebau solle überlegen, sagt Birte Leuthäußer, die für die Initiative spricht und selbst Anwohnerin ist, ob es nicht einen anderen Ort gebe.
Das Ziel der Initiative ist es die Gärten zu erhalten, aus Gründen des Naturschutz und des nachbarschaftlichen Zusammenlebens. „Wir helfen uns hier gegenseitig und sitzen auch mal draußen vor unseren Häusern gemeinsam auf Treppe“, erzählt Leuthäußer. Vor Ort werde befürchtet, dass durch die Modernisierung niemand mehr die Miete bezahlen könne.
„Wir wollen uns jetzt erstmal mit Experten zusammentun und schauen, ob die angesetzten 50 Millionen Euro für die Modernisierung nicht zum Teil in den Bereich Instandhaltung fallen, die Brebau den Anwohnern ohnehin seit langem schuldig ist“, sagt Leuthäußer.
Sorge um gemeinschaftliches Zusammenleben
Eine andere Sorge sei es, dass das gemeinschaftliche Zusammenleben unter dem Wegfall der Gärten leide und die Nachbarschaft anonymisiert werde. „Die Erdgeschoss-Gärten, die Brebau als Alternative einplant, sind nicht das, was wir unter einem Garten verstehen.
Unsere Gründe einen Garten zu pflegen und die Vorstellung, die Herr Botzenhardt davon hat, gehen weit auseinander“, sagt die Anwohnerin.
Einige Gärten seien schon brach gelegt worden, obwohl diese erst in rund zwölf Jahren weg fallen sollten. Leuthäußer berichtet: „Interessenten wurden auch abgebügelt, mit der Begründung, die Gärten werden nicht mehr verpachtet, obwohl man sie die angekündigten zwölf Jahre noch hätte nutzen können“.