Während ein Täter ablenkt, zieht ein anderer das Portemonnaie aus der Tasche. Foto: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
Taschendiebstahl

Betrugsmasche in Bremen: Vorsicht vor den Antänzern

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Die Zahl der Überfälle durch Antänzer ist in Bremen weiterhin hoch. Die Täter sind meist in Gruppen unterwegs und suchen sich alkoholisierte Opfer heraus. In Bremen bevorzugen die "Tänzer" drei Orte ganz besonders.

Sie sind noch immer in Bremen unterwegs, und zwar in großer Zahl: die sogenannten „Antänzer“. Im Jahr 2017 verzeichnete die Polizei zwischen Januar und Ende Mai 65 Fälle, vorwiegend an den Schwerpunkten Bahnhof, Discomeile und Innenstadt. 2016 waren es im gleichen Zeitraum noch 58 Delikte gewesen.

Die Masche der Täter ist dabei oft die gleiche. Meist gehen sie als Gruppe vor und umringen das Opfer. „Die Täter setzen auf den Überraschungseffekt“, erklärt Polizeisprecher Horst Göbel. Oft spricht einer aus der Gruppe das potenzielle Opfer an, verwickelt es in ein Gespräch oder umarmt es.

Währenddessen greift ein weiterer Täter dem Opfer in die Tasche und klaut ihm Portemonnaie oder Smartphone. Daraufhin reicht er es an den dritten Täter im Bunde weiter, der schnell mit der Beute flüchtet.

Opfer sind meist allein und alkoholisiert

„Das Verhalten des Opfers spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle“, warnt Göbel. Offen getragene Handtaschen, Portemonnaies in der Hosentasche oder in Jackentaschen erkennbare Smartphones sollten unbedingt vermieden werden, da sie auf die Täter einen zusätzlichen Anreiz ausüben.

„Außerdem suchen sich die Antänzer meist offensichtlich unter Alkoholeinfluss stehende Personen aus“, sagt Göbel. Dabei nehme vor allem auch die Gewalt zu, immer wieder treten die Täter die Opfer ein oder schlagen diese.

Polizei spricht von sinkenden Fallzahlen

Bei den Tätern handelt es sich nach Angaben der Polizei meist um minderjährige unbegleitete Flüchtlinge. Doch trotz der hohen Deliktzahlen in den letzten Jahren hat die Polizei auch Erfolge zu verzeichnen. „Durch unsere Schwerpunktmaßnahmen haben wir dafür Sorge getragen, dass die Fallzahlen gesunken sind“, sagt Göbel.

So seien in diesem Jahr die Zahlen im Zeitraum bis Mai um über die Hälfte gesunken – eine offizielle Zahl könne die Polizei aber noch nicht nennen, da sie noch keinen Eingang in die polizeiliche Kriminalstatistik gefunden habe.

Prävention wird immer besser umgesetzt

Auch würden die Präventionsmaßnahmen immer erfolgreicher von der Bevölkerung umgesetzt werden. Die wichtigsten Vorkehrungen: Immer nur so viel mitnehmen, wie nötig, immer auf die Umgebung achten und Wertsachen eng am Körper tragen.

An gefährlichen Ecken nicht alleine herumzulaufen sei ebenso wichtig, sagt Göbel. Wer merkt, dass er bestohlen wurde, sollte möglichst laut auf sich aufmerksam machen und den Polizeiruf wählen.

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