Torwart Felix Wiedwald kommt zu spät gegen Jan Rosenthal (l.) und foult ihn. Foto: Nordphoto |
1:2 bei Darmstadt 98 – innerhalb von vier Tagen verliert Werder zwei Spiele gegen Bundesliga-Aufsteiger. Die Euphorie nach der Verpflichtung von Claudio Pizarro ist verpufft. Und am Wochenende kommt Bayer Leverkusen ins Weserstadion.
Thomas Eichin hatte es geahnt. „Letztes Jahr haben wir uns in der englischen Woche um Kopf und Kragen gespielt. Ich hoffe, dass es nicht wieder so ist,“ sagte der Werder-Geschäftsführer vor der Partie bei Aufsteiger Darmstadt 98.
In der vergangenen Saison hatten die Bremer innerhalb von acht Tagen in Augsburg (2:4), gegen Schalke (0:3) und in Wolfsburg (1:2) verloren.
Nach der 1:2-Pleite von gestern Abend droht nun eine ähnliche Negativ-Serie. Denn am kommenden Sonnabend kommt mit Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen ein echter Brocken ins Weserstation.
Zwei Patzer von Wiedwald
Doch der Gegner ist nicht das, worum sich man sich derzeit in erster Linie bei Werder Sorgen machen muss. Es ist die eigene Form. Schon im Heimspiel gegen Ingolstadt zeigten sich die Grün-Weißen schon nicht von ihrer besten Seite. Beim 1:2 am Böllenfalltor zu Darmstadt spielten die Bremer über weite Strecken erschreckend schwach.
Selbst die glückliche Führung durch das zweite Saisontor von Aron Johannsson ind er 19. Minute brachte keine Sicherheit. Im Gegenteil – selbst der bisher recht souveräne Torwar Felix Wiedwald ließ sich anstecken und schenkte den „Lillien“ mehr oder weniger beide Treffer.
Erst kam er in einer Szene, die Jannik Vestergaard eigentlich unter Kontrolle hatte, zu spät aus dem Tor und foulte Jan Rosenthal im Strafraum (31.). Beim zweiten Gegentor verschätzte er sich beim herauslaufen und musste Marcel Heller passieren lassen (84.).
Werders planloser Spielaufbau
Nutznießer war in beiden Fällen der Ex-Bremer Sandro Wagner, der erst den Elfmeter verwandelte und dann per Kopfball traf.
Neben den Slapstick-Patzern von Wiedwald war insbesondere der planlose Spielaufbau der Bremer besorgniserregend. Kaum gelungene Spielzüge, viele technische Fehler.
In der Besetzung Alex Galvez, Clemens Fritz, Janek Sternberg und Fin Bartels (Gelb-Rot, fehlt wie Philipp Bargfrede gesperrt gegen Leverkusen) brachte das Mittelfeld schon vor der Pause wenig, nach dem Seitenwechsel gar nichts nichts mehr zustande.
„Kämpfen vergessen“
Auch die Einwechslungen von Zlatko Junuzovic, der grippekrank nicht in der Startelf stand, und Claudio Pizarro brachten keine Besserung.
Viktor Skripnik nach dem Abpfiff: „Man muss auch kämpfen. Das hat die Mannschaft in der 2. Halbzeit vergessen.“