Ritterhude: Kritik an „B74 neu“-Planung

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Bundestagsabgeordneter Herbert Behrens (l.)
beim Lokaltermin. Foto: Möller

Herbert Behrens ist einer von drei Osterholzer Bundestagsabgeordneten. An der geplanten Trasse der „B 74 neu“ machte er sich ein Bild von den Folgen einer Ortsumgehung für Scharmbeckstotel und Ritterhude.

Die Abstimmung über den neuen Bundesverkehrswegeplan stehe bevor. Die so genannte Linienbestimmung für eine Ortsumgehung Scharmbeckstotels und Ritterhudes ist ausgearbeitet. Herbert Behrens befürchtet, dass, wenn das Planfeststellungsverfahren erst abgeschlossen sei, der Bau an der B 74 jederzeit aufgenommen werden könne.

Im Bundesgebiete gibt es andere Projekte mit Vorrang

Das hielte er aber als Verkehrspolitiker für falsch. Denn: „Es gibt im Bundesgebiet etliche Verkehrsprojekte, die es nötiger haben, finanziert zu werden“, so Behrens.
Das Mitglied der  Linkspartei im Deutschen Bundestag setzt sich dafür ein, zuerst einmal Straßen und Brücken in ihrem Bestand zu erhalten.

In Bezug auf die Haltung seiner beiden Kollegen von CDU und SPD im Wahlkreis will er auf deren Einsicht setzen, sie überzeugen, mit ihm gemeinsam gegen eine Priorisierung der Osterholzer Maßnahme zu votieren. „Sachlich ist das nicht haltbar“, so Behrens. In den kommunalen Gremien gebe es keine neuen Beratungen zur „B74 neu“ mehr, in denen sich der Protest der Bürgerinitiative artikulieren könne.

Biologische Station fürchtet verheerende Auswirkungen auf Natur

Zusammen mit Protestlern und Dr. Jutta Kemmer als Expertin von der Biologischen Station Osterholz befuhr Behrens Freitag den Weg der geplanten Trasse mit dem Fahrrad. 35 Gräben müssten am Rande des Vogelschutzgebietes verlegt werden, das hätte verheerende Auswirkungen auf den Fischotterbestand und den Seeadler, so Kemmer.

Sie kritisierte auch die Verschwendung öffentlicher Gelder, wenn zuerst mit Unterstützung der Europäischen Union ein Naturinformationszentrum in Ritterhude entstehe und dessen Besucher dann die neue Trasse der B74 vor die Nase gesetzt bekämen. 28 Millionen Euro solle die Umfahrung Scharmbeckstotels kosten.

„Dabei muss man sehen, dass es auch wesentlich teurer werden kann“, wandt Achim Gelessus von der Bürgerinitiative ein. Sechs Brückenbauwerke sollen im Zuge des Trassenbaus errichtet werden. Schon beim Bau der Wümmebrücke an der Nordseite seien die Kosten ständig gestiegen. Die Verkehrsbelas­tung an der B74 ist in den zurückliegenden 20 Jahren entgegen der Prognosen gar nicht gestiegen, so Herbert Behrens.  Die Belastung mag für einzelne schwer wiegen, verhältnismäßig falle sie aber doch eher gering aus.

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