Diese Mädchen sagten „Ja zu Flüchtlingen“. Foto: Bohlmann |
Der Bremer Marktplatz war voll. Hunderte Menschen sangen im Chor das Lied „Schrei nach Liebe“ von der Band „Die Ärzte“. Ein Flashmob der „Aktion Arschloch“ hat am Samstag in der Innenstadt ein Zeichen gesungen – gegen Nazis und Rassismus, für Flüchtlinge und ein buntes Bremen.
Der letzte Glockenschlag des Bremer Doms war verklungen, da fing es in der Menge an zu brummen. Zuerst nur leise, dann wurden sie immer lauter. Beim Refrain war dann ganz deutlich: Die Menschen sangen das Lied „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten.
Vernetzung der Protestler über Facebook
Hunderte waren gekommen, um ein Zeichen gegen Nazis zu setzen. Die waren – wie es der Zufall so will – auch tatsächlich heute nach Bremen gekommen. „Die Nazis sind jetzt bei uns in Weyhe, deswegen sind wir hier und demonstrieren gegen sie“, sagten zwei junge Frauen, beide mit dem Namen Freya.
„Wir haben von der Aktion über Facebook erfahren und sind jetzt hier um ein Zeichen gegen Nazis zu setzen“, sagte Cornelia Hundertmark. Sie war mit ein paar Freunden gekommen. Der Flashmob wurde von der „Aktion Arschloch“ organisiert. Einer Gemeinschaft, die sich dem Kampf gegen Rassismus angenommen hat. Sie verbreiten und verkaufen mit der Genehmigung der Band „Die Ärzte“ den Song „Schrei nach Liebe“. Der Erlös geht an Pro Asyl.
Friedliche Aktion auf dem Marktplatz
In den vergangenen Tagen hatte das Bündnis bereits mehrere Flashmobs dieser Art organisiert. Bei einem Flashmob verabreden sich Menschen im Netz um zu einer abgesprochene Uhrzeit an einem Ort eine Aktion durchzuführen, wie etwa tanzen oder singen. Damit soll das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und Aufmerksamkeit erregt werden.
Die Polizei war mit mehreren Fahrzeugen angerückt, hatte aber nicht viel zu tun. Die Aktion verlief friedlich. Nachdem der letzte Takt des Liedes verklungen war, ging jeder der Sänger wieder seiner Wege. „Wir wollen den Nazis hier in Bremen nicht das Feld überlassen“, sagte Thorben, nachdem er zu Ende gesungen hatte. Von den Rechtsextremisten war keiner anwesend.
Für alle, die die Aktion verpasst haben: Schaut sie euch in unserem Video einfach nochmal an!