Dennis Potthast (l.) beliefert den Edeka von Kai Böse (r.) mit den frischen Freilandeiern. Fotos: Füller |
Frisches Grün, Sand zum Baden und viel Freilauf: Bei Landwirt Dennis Potthast aus Stuhr-Varrel lassen es sich 225 Legehennen gut gehen. Mit ihrem „Hühnermobil“ ziehen sie alle zwei Wochen auf der Weide um – und können dabei begleitet werden.
„Nach der Geburt unseres Sohnes haben wir uns entschieden, eine ökologische Landwirtschaft aufzubauen“, erzählt Dennis Potthast. Dazu gehöre eben auch, dass die Tiere genug Auslauf haben und artgerecht gehalten werden. Kurzerhand entschieden sich Potthast und seine Frau für das „Hühnermobil“, einen mobilen Hühnerstall für das Federvieh.
Dieser steht auf Potthasts Wiesen nahe des Naturschutzgebiets Steller Heide. „Durch das regelmäßige Umsetzen des Stalls kommt es nicht zur Überdüngung, die Tiere haben ständig frisches Kleegras, können picken und im Sand baden“, so der 35-Jährige weiter. Dadurch würden sie auch von Parasiten verschont.
Rund zweieinhalb tausend Quadratmeter stehen den Hennen zur Verfügung.
Autark durch Photovoltaikanlagen
Im Mai zogen 225 Tiere im Alter von 18 Wochen in den 40.000 Euro teuren, autarken Stall ein. Die benötigte Energie, auch für den elektrischen Zaun, wird mittels Photovoltaikanlagen auf dem Dach gewonnen. Außerdem verfügt der Stall über einen eigenen Wassertank. Die Türen öffnen und schließen sich automatisch: „Etwa eine dreiviertel Stunde nach Sonnenuntergang schließt sich der Stall. Wir schauen aber trotzdem noch einmal nach, ob auch alle Hennen drin sind“, sagt Potthast.
Im Hühnermobil haben die Hennen saubere Legestellen, die von außen geöffnet werden. |
Derzeit liege die Legeleistung seiner Tiere bei rund 92 Prozent, was für das Alter sehr gut sei. Alle zwei Wochen wechseln Stall und Gehege den Platz, Interessierte können sich die Aktion ansehen und dabei sein.
Seit vier Wochen ist es außerdem möglich, die Eier im Einzelhandel zu kaufen. Kai Böse, Inhaber des Edeka Böse in Varrel, war sofort mit im Boot: „Wir sind sehr für regionale Lieferanten und kurze Wege. Die Leute greifen sehr gerne zu, weil sie sich direkt über die Haltung informieren können und ein regionales Bio-Produkt in den Händen halten“, so Böse.
Eigene Sortiermaschine installiert
Um die Eier über den Einzelhandel vertreiben zu dürfen, musste Potthast zudem eine eigene Packstation mit Sortiermaschine auf seinem Hof in Varrel installieren. So erscheint auf jedem Ei die Betriebsnummer, mindestens einmal im Jahr wird alles vom Eichamt kontrolliert. In Kürze wird es zudem eine Verkaufsstation direkt am Hof der Potthasts geben (Delmenhorster Straße 378).
Die Hennen haben rund zweieinhalb tausend Quadratmeter Weideland zur Verfügung. |
Die 225 Hennen werden mit ihrem Stall umher ziehen, bis sie maximal 24 Monate alt sind, dann wird Potthast sie als Bio-Suppenhühner verkaufen.
Der erste öffentliche Hennen-Umzugstermin findet am 23. August, 11 Uhr, statt. Infos dazu sowie zu den Eiern und Hühnern allgemein gibt es unter www.biohof-varrel.de