Nach den ersten fünf Spieltagen hat Werder nun elf Punkte auf dem Konto, was den besten Saisonstart seit der Serie 2005/2006 bedeutet. Trainer Florian Kohfeldt hatte seine Anfangsformation im Vergleich zum knappen 3:2-Erfolg in Augsburg auf drei Positionen verändert.
Für Philipp Bargfrede kam Nuri Sahin in der Englischen Woche zu seinem Startelf-Debüt im Werder-Trikot. Der wieder genesene Yuya Osako ersetzte Florian Kainz, und Martin Harnik rückte für Claudio Pizarro in die Mannschaft.
Zwei Neue sorgen für die Führung
Als gerade einmal elf Minuten absolviert waren, standen zwei der neuen Leute direkt im Mittelpunkt. Nach einem langen Freistoß von Sahin bugsierte Harnik den Ball schließlich mit der Hacke ins Tor – 1:0 (11.). Dazwischen hatte es allerdings kuriose Szenen im Strafraum der Berliner gegeben. Niklas Moisander hatte den Sahin-Ball in die Mitte geköpft, wo Theodor Gebre Selassie ihn an die Latte bugsierte. Danach trat Herthas Fabian Lustenberger seinem eigenen Torwart Rune Jarstein die Kugel wieder aus der Hand – und Harnik war zu Stelle.
Erster Warnschuss der Berliner
Eine frühe Führung, die ob Werders bärenstarker Anfangsphase vollkommen in Ordnung ging. Die Bremer hatten die Partie total im Griff – und hätten sogar schnell nachlegen können: Davy Klaassen (23./25.) und Harnik (25.) vergaben gute Möglichkeiten.
Die Torausbeute, sie war das Einzige, womit Werder bis kurz vor dem Pausenpfiff nicht zufrieden sein konnte. Dann waren plötzlich die Berliner da: Vedad Ibisevic schoss nach einem Zusammenstoß mit Werder-Torhüter Jiri Pavlenka aus spitzem Winkel über das leere Tor (41.).
Veljkovic trifft – Pavlenka sieht nicht gut aus
Kurze Zeit später zielte auch Javairo Dilrosun zu hoch (44.). Das letzte Wort vor dem Halbzeitpfiff hatte aber Werder – wieder nach einem Standard von Sahin. Einen Eckball des Neuzugangs köpfte Milos Veljkovic zum 2:0 ins Tor (45.). Zuvor hatte er sich gegen Niklas Stark behauptet.
Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs gehörte dann den Gästen: Ibisevic traf aus guter Position nur das Außennetz (49.), Dilrosun machte es kurz darauf besser: Aus spitzem Winkel drosch er die Kugel rotzfrech ins kurze Eck zum Anschlusstreffer. Pavlenka sah bei diesem Gegentor gar nicht gut aus (53.).
Kruse lässig – Spiel entschieden
Kohfeldt reagierte auf Herthas Drangphase und brachte Bargfrede für Sahin, um seiner Mannschaft dadurch wieder mehr Stabilität zu verleihen (61.). Bargfrede, der aus der Vierer- eine Fünferkette machte, hatte sich auf dem Platz noch gar nicht richtig eingefunden, da jubelte Werder das dritte Mal an diesem Abend.
Nach klarem Foul von Marvin Plattenhardt an Gebre Selassie entschied Schiedsrichter Guido Winkmann auf Strafstoß für die Hausherren. Max Kruse lief an – und verwandelte lässig (66.). Kurios: Hertha BSC hat nun in fünf Begegnungen am Stück jeweils einen Elfmeter verschuldet – ein trauriger Bundesliga-Rekord. Nach dem 3:1 hatte Werder wieder alles unter Kontrolle, Herthas großer Schwung war verpufft.
Traumstart perfekt
Die Gäste suchten aber trotzdem weiter den Weg nach vorne. Ex-Bremer Davie Selke tauchte plötzlich frei vor Pavlenka auf, traf den Ball aber nicht richtig (79.). Später verfehlte er das lange Eck (86.). Auf der anderen Seite hatte Werders Joker Florian Kainz zuvor knapp vorbeigeschossen (80.). Wenig später pfiff Winkmann das Spiel ab – und Werder bejubelte eine starke Leistung, den ersten Heimsieg der laufenden Saison sowie den Traumstart mit elf Punkten nach fünf Spielen.
Werder: Pavlenka – Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander – Sahin (61. Bargfrede), M. Eggestein, Klaassen – Harnik (74. Kainz), Kruse (89. J. Eggestein), Osako