Pläne für die Sanierung stellte Benedikt Zierke von der Baugesellschaft Deges in einer Neustädter Beiratssitzung vor. „Für die Dauer der Arbeiten am Bauabschnitt 2/2 kommt es auf der Kornstraße und dem Kirchweg zu einer erhöhten Belastung. Die Straßen müssen also so hergerichtet werden, dass sie auch während der Bauphase standhalten“, erklärt Zierke den Grund der Sanierung.
Bauzeit von einem Jahr geschätzt
Anwohner hatten bereits länger den Wunsch geäußert, dass der Kirchweg erneuert wird. Die Straße in der Neustadt ist aber auch von anderer Kritik betroffen: „Es gibt immer wieder Anwohner, die sich über den Verkehr beschweren“, sagt Johannes Osterkamp (Grüne). Dass dieser Verkehr nicht weniger wird, ist zu erwarten.
Konkret sehen die Pläne so aus, dass die Kornstraße zwischen der Einmündung des Buntentorsteinwegs und dem Kirchweg in Abschnitten vollgesperrt werden soll. Für den Kirchweg, zwischen Kornstraße und Neuenlander Straße, gibt es zwei Varianten, die Zierke bei der Präsentation vorstellte. Zum Einen könnte der Weg, wie auch die Kornstraße, in Abschnitten vollgesperrt werden. Alternativ besteht die Möglichkeit von Teilsperrungen einer Straßenseite, ebenfalls in Abschnitten.
Die Bauzeit für die gesamte Strecke werde auf rund ein Jahr geschätzt und soll abgeschlossen sein, bevor die Arbeiten zum Bauabschnitt 2/2 beginnen. „Ziel ist es, die Situation in der Neustadt zu verbessern“, sagt Zierke, machte aber auch deutlich, dass baulich nichts geplant sei, wie beispielsweise eine Verbesserung der Radwege.
Kirchweg in schlechtem Zustand
Der schlechte Zustand des Kirchwegs ist auch Norbert Breeger, Sprecher der Vereinigung der Bürgerinitiativen (BI) für eine menschengerechte A 281 (BI), bekannt. Er halte es jedoch für absurd, dass die Deges damit argumentiere, dass der Bund nur mit dem Bauabschnitt 2/2 Geld für die Sanierung des Kirchwegs zur Verfügung stelle.
„Die Stadt Bremen ist ohnehin dazu verpflichtet, die Straßen instandzuhalten. Es ist aber auch verständlich, dass beim bremenweiten Sanierungsstau die Möglichkeiten genutzt werden, Drittmittel heranzuziehen“, sagt Breeger. Den Bauabschnitt 2/2 halte die Bürgerinitiative aber grundsätzlich für überflüssig.
Stattdessen solle die Autobahn am Neuenlander Ring mit einer vierspurigen Auf- und Abfahrt sowie ampel- und kreuzungsfrei, wie ursprünglich geplant, fertiggestellt werden. Damit ließe sich auch verhindern, dass sowohl Obervieland als auch die Neustadt mit Verkehrschaos überlastet wird, sagt Breeger.
Verkehrsinfarkt befürchtet
Auch Beiratsmitglied Gunnar Christiansen (Piraten) befürchtet einen Verkehrsinfarkt. „Es ist jetzt schon alles voll. Neulich staute sich der Verkehr zur B75 bis in die Lahnstraße. Das ist ein Ausblick auf das, was uns erwartet.“
„Zum Kirchweg gibt es ja noch die Alternative, über die Langemarckstraße auszuweichen. Wenn aber die Kornstraße voll gesperrt wird, ist das hochproblematisch, da es keine Alternativen gibt“, sagt Breeger. Zudem hätten ansässige Geschäfte die Sorge, dass sie durch die Sanierung abgeschnitten werden und keine Kunden mehr zu ihnen gelangten. „Es herrschen Existenzängste“, sagt der BI-Sprecher.
Die BI fordert die Beiräte Neustadt und Obervieland auf, sich gemeinsam mit ihr für eine konstruktive Lösung einzusetzen, da die Baumaßnahme noch verhindert werden könne.
Außerdem bereite sich die BI derzeit auf eine erneute Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen einen Planfeststellungsbeschluss für den Bauabschnitt 2/2 vor, bevorzuge aber, dass „Senat und Bürgerschaft endlich zur Vernunft kommen und von sich aus den Planungswahnsinn stoppen.“