In Werders Defensivzentrum absolut gesetzt: Niklas Moisander (rechts) Foto: Nordphoto Muster an Zuverlässigkeit: Wenn Werders Abwehrchef Niklas Moisander (rechts, hier gegen Hertha BSC) in der Nähe ist, brennt hinten normalerweise nicht viel an. Foto: Nordphoto
Comeback Moisander

Der Mann mit Einsatz- und Punktegarantie ist zurück

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Der Abwehrchef ist einsatzfähig für Werder Bremens Bundesliga-Abendspiel am Sonntag in Mainz. Das sorgt bei vielen Fans für Durchatmen. Schließlich spielen die Grün-Weißen mit Moisander an Bord sehr viel erfolgreicher.

Es fiel kein Tor. Nicht gegen Niklas Moisander. Natürlich nicht, möchte man ergänzen. Denn der Finne steht bei Werder Bremen für ein hohes Maß an Sicherheit. Er ist der Abwehrchef, er hält den Laden hinten zusammen – egal, ob im Ernstfall in der Bundesliga oder wie am Samstagnachmittag im Trainingsspielchen. Moisanders Team kassierte keinen Gegentreffer, und es lässt sich behaupten, dass bei Werder Bremen eine gewisse Erleichterung herrscht, dass sich Moisander in der Abschlusseinheit endgültig fit meldete für das Spiel bei Mainz 05 am Sonntag (18 Uhr). Denn das Team braucht Moisander.

Dass das nicht nur so dahergesagt ist, hat die Vergangenheit gezeigt – speziell auch das 2:6 am vorigen Spieltag gegen Bayer Leverkusen. Ohne Moisander funktionierte das Defensivverhalten überhaupt nicht, ohne Moisander kassierten die Bremer sechs Gegentreffer. In den acht Partien zuvor waren es mit ihm insgesamt nur acht gewesen.

Dreimal bessere Ausbeute

Dieses Zahlenwerk stützt andere Statistiken, die im Grunde besagen, dass Moisander unverzichtbar ist. Ist er dabei, holt Werder im Schnitt 1,54 Punkte pro Partie. Fehlt er, sind es nur 0,5 Punkte. Mit Moisander sind die Bremer also dreimal besser als ohne ihn. Das erklärt, warum Trainer Florian Kohfeldt eine von angeblich nur zwei Wildcards (die andere hat Max Kruse) an den 33-Jährigen vergibt. „Wenn Niklas fit ist, dann spielt er auch“, sagt der Coach.

Zum Glück für Werder ist Moisander wieder einsatzfähig. Die muskulären Probleme, die ihn gegen Bayer Leverkusen und auch im DFB-Pokalspiel gegen Weiche Flensburg zur Pause zwangen, sind ausgestanden. Moisander trainierte nach dem Wiedereinstieg am Freitag auch am Samstag mit dem Team, das erstmals seit dem DFB-Pokalspiel am Mittwoch wieder komplett auf dem Platz anwesend war.

Böse Überraschung unbedingt verhindern

Anschließend kletterte Moisander in eines der Taxis, die die Bremer Spieler zum Flughafen brachten, von wo das Team Richtung Mannheim abhob. Nicht dabei waren Milot Rashica und Kevin Möhwald, die dem Überangebot an Spielern zum Opfer fielen und es nicht in den Kader schafften. Auch Josh Sargent, der das Abschlusstraining mit den Profis absolviert hatte, bekam kein Ticket.

Auf Niklas Moisander würde Florian Kohfeldt aber nie freiwillig verzichten. „Mit seiner Erfahrung, seiner Organisation, seiner Spieleröffnung und seiner Fähigkeit zur Entscheidungsfindung ist er für uns nicht eins zu eins zu ersetzen. Er weiß genau, wann er hoch und wann tief stehen muss“, lobte der Trainer seinen Abwehrchef, der in Mainz eine böse Überraschung wie gegen Leverkusen verhindern soll.

Abwesenheit nicht ausgleichen können

Kunststück, wirft an dieser Stelle der ein, der auf die Tabelle schaut und dort die nur fünf Mainzer Saisontore entdeckt. Doch bevor Leverkusen gegen Werder in einen Torrausch geriet, hatte die Werkself auch nur kleckerweise getroffen. Dann gab’s das halbe Dutzend – und alle Werder-Fans schauten bestürzt auf Sebastian Langkamp und Marco Friedl, die gemeinsam Moisanders Abwesenheit hätten ausgleichen sollen, aber nicht ausgleichen konnten.

Im Grunde ist es Werder überhaupt nur einmal gelungen, ohne Niklas Moisander wirklich erfolgreich zu sein. 14 Partien verpasste der Finne seit Saisonstart 2016/17, nur eines davon gewannen die Bremer. Es war am letzten Spieltag der vergangenen Saison. Werder siegte 2:1. In Mainz! Dann sollte es doch mit Moisander erst recht klappen, oder?

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