In den ersten 20 Minuten fand Werder offensiv kaum statt. Das wirkte alles ein bisschen zu behäbig, zu ungenau, zu umständlich. So waren die Bremer Angriffsversuche eine leichte Beute der Mainzer Defensive.
Die logische Folge: Mainz traute sich immer mehr zu, spielte munter über die Flügel und brachte die Werder-Abwehr von einer Verlegenheit in die nächste. Nach 25 Minuten war es dann passiert: Abwehrchef Niklas Moisander trat am Ball vorbei, Mateta schaltete am schnellsten und ließ Jiri Pavlenka keine Chance – 1:0 für Mainz.
Werder bleibt träge
Wer erwartet hatte, dass die Kohfeldt-Schützlinge nun einen Gang zulegen würden, sah sich getäuscht. Zwar spielte sich Werder gelegentlich bis in den Strafraum der Gastgeber, doch für einen gefährlichen Abschluss reichte es nicht.
Umgekehrt mussten die Bremer froh sein, dass die Mainzer in der ersten Hälfte nicht noch einen zweiten Treffer nachlegten. Chancen waren durchaus vorhanden.
Nach zehn Minuten zurück
Nach nur zehn Minuten Pause schickte Kohfeldt seine Elf zurück auf den Platz. Das sollte wohl Entschlossenheit demonstrieren. Und tatsächlich schienen die Bremer deutlich gewillt, den Ausgleich zu erzielen.
Doch dann leistete sich die Mannschaft die nächste Schläfrigkeit. Gbmain zog unbedrängt vom rechten Flügel in die Mitte und zog mit Links einfach mal ab. Durch die Beine von Philipp Bargfrede fand der Ball den Weg ins kurze Eck (50.). Pavlenka war zum zweiten Mal an diesem Abend chancenlos.
Pizarro kommt
Kohfeldt reagierte mit einem Doppelwechsel: Claudio Pizarro und Johannes Eggestein kamen für Florian Kainz und Yuya Osako. Kaum auf dem Platz kam Johannes Eggestein am Elfmeterpunkt in Ballbesitz. Sein Gegenspieler räumte erst ihn ab und dann den Ball. Werder forderte vergeblich Strafstoß.
Trotz der frischen Offensivkräfte tat sich Werder weiterhin schwer, klare Chancen zu kreiern. Bis zur 73. Minute. Da setzte Kohfeldt endgültig alles auf eine Karte und brachte Martin Harnik für den gelb-belasteten Bargfrede.
Pizarro trifft
Claudio Pizarro machte die Sache wieder spannend. Johannes Eggestein kam über rechts zur Grundlinie durch. Der Pizarro wusste genau, was zu tun ist. Aus kurzer Distanz drückte er den Ball über die Line – 1:2.
Wenig später legte Harnik zurück auf Kruse, doch Robin Zentner im Mainzer Tor kratzte den strammen Schuss des Werder-Kapitäns aus dem Winkel (81.). Noch ein paar gefährliche Flanken vor das Mainzer Tor, dann war die Bremer Niederlage perfekt.
Werder: Pavlenka – Selassie, Veljkovic, Moisander, Augustinsson – M. Eggestein, Bargfrede (73. Harnik), Klaassen – Osako (57. Pizarro), Kruse, Kainz (57. J. Eggestein)