Zu Besuch bei der SPD-Abgeordneten Susanne Mittag in Berlin

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MdB Susanne Mittag (SPD). Foto: nba

In den Morgenstunden geht es geht es um die bessere Organisation der Flüchtlingsrettung im Mittelmeerraum, mittags um Kulturgüterschmuggel, abends dann um Außenklimazugänge für Schweine.

Über einen Mangel an thematischer Vielfalt kann sich die Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag (SPD) nicht beklagen – über zu wenig Arbeit im Übrigen auch nicht. „Eine Ausschusssitzung kann schon mal bis Mitternacht andauern“, erläutert sie. Dann aber würde sie meist unterbrochen, weil zu diesem Zeitpunkt keine Stenographen mehr zur Verfügung stünden.

Die Zeit drängt…



Es ist Mittwoch, kurz vor 10 Uhr. Die Zeit drängt, denn die Wege zwischen den Büros und Sitzungssälen im Berliner Regierungsviertel sind lang, sehr lang. Susanne Mittag humpelt an einer Krücke gestützt den Flur entlang.

Sie hat sich den Fuß gebrochen. „Das geht schon wieder“, sagt sie, eilt weiter, biegt nach rechts, dann wieder nach links in den Flur ab und hadert mit sich selbst, ob sie die Treppe oder den Aufzug nehmen soll. Dann nimmt sie die Treppe.

Frontex-Direktor Leggeri steht Rede und Antwort



Für die Sitzung des Innenausschusses, dessen Mitglied sie ist, wurde Frontex-Direktor Fabrice Leggeri, geladen. Frontex ist die Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Er soll den Ausschuss-Mitgliedern über die aktuelle Situation im Mittelmeerraum berichten.

Susanne Mittag interessiert sich für die Zusammenarbeit mit Europol und die Schlepperstrukturen. Leggeri lässt viele Fragen offen, die Ausschuss-Mitglieder sind unzufrieden und switschen zum nächsten Thema: Einsatz von V-Leuten bei der NPD.

Eilig geht es für die Sozialdemokratin ins Plenum

Die SPD-Bundestagsabgeordnete eilt weiter ins Plenum direkt unter der Kuppel des Bundestagsgebäudes. Nur knapp ein Drittel der Abgeordneten ist anwesend, zu eng sind ihre Terminkalender gestrickt. „Wir versuchen, dass zumindest ein paar unserer Fraktionsmitglieder anwesend sind“, erklärt Susanne Mittag.

Thematisch geht es im Plenum querbeet durch alle Fachbereiche: Hilfeleistungen bei der Ausbildung ägyptischer Sicherheitsbehörden, Arbeitssituation bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation, die stufenweise Einführung der Pkw-Maut sowie deren die Auswirkungen auf die Nettoeinnahmen…

Während Claudia Roth, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, die Abgeordneten zu ihren Stellungnahmen auffordert, blättert Susanne Mittag ihre Leporello-Mappe durch – bestückt mit Hintergrundinformationen, zusammengestellt von ihren Team im Büro, dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian Hanke und der Pressereferentin Irmela Körner.

Vom „Lampenladen“ zum Kulturgüterschmuggel

Im so genannten „Lampenladen“, einer Kantine mit bunter Deckenbeleuchtung, trifft sie die beiden dann wieder. „Mittagessen muss sein, sonst kommt man den ganzen Tag nicht dazu“, betont die Delmenhorsterin.

Gedanklich setzt sie sich bereits mit einem anstehenden vertraulichen Gespräch auseinander. Vertreter des Bundeskriminalamtes (BKA) möchten mit ihr über das Thema „Kulturgüterschmuggel“ sprechen. Die Beamten wünschen sich ein Spezialgesetz für Kulturgüter.

Spanferkelessen der Schweinehalter

Apropos Lobbyarbeit: Es ist 19 Uhr und Susanne Mittag folgt einer Einladung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter im Gebäude der Landesvertretung Niedersachsens in Berlin. Als die Jagdhornbläser ertönen, geht es für die Gäste in den Saal. Dort erläutert Professor Dr. Achim Spiller von der Universität Göttingen Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung und Perspektiven für die deutsche Schweinehaltung.

Die Stimmung unter den Züchtern ist eindeutig: Sie möchten sich den Herausforderungen stellen und hoffen dabei auf politische Unterstützung. Denn für sie sind die geforderten Tierschutz-Auflagen mit großen Investionen verbunden – nicht nur wegen der „Außenklimazugänge“. 
Ob das bereits gegrillte Spanferkel im Garten der Landesvertretung ebendieses „Klima“ genossen haben mag, bleibt offen. Für Susanne Mittag steht fest: Sie möchte Tierschutz und Schweinezucht in Einklang bringen und dazu beitragen, dafür politisch den Weg ebnen.

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