„Hey Leute, schwimmt euch bitte anständig ein“, gab der Landestrainer seinen Athleten noch kurz mit auf den Weg. Doch mit Einschwimmen war das beim Norddeutschen Jugendländervergleich im Bremer Westbad so eine Sache.
Nicht, dass es der Elite aus neun Landesverbänden an Motivation oder Ehrgeiz gemangelt hätte, aber die Infrastruktur im Waller Bad gab es einfach nicht her, sich optimal auf einen Wettkampf vorzubereiten.
Pulk von Schwimmern überwinden
Auf sechs Bahnen tummelten sich teilweise schon hochdekorierte und international eingesetzte deutsche Nachwuchstalente. Wer einen guten Startsprung hatte war sicher nicht im Nachteil, konnte er so doch den Pulk von Schwimmern, der gerade unterhalb des Startblocks an der Wand abwartete gut überwinden, wenn sich im Wasser eine Lücke auftat.
Mit bis zu 20 Schwimmern waren die 25-Meter-Bahnen beim Einschwimmen bis zum Bersten gefüllt. Wer mit Angst vor engen Räumen oder Atemwegsproblemen zu kämpfen hat, der war gestern im Westbad sicher nicht gut aufgehoben.
Schnelle Alternative
Dass der Wettkampf dort überhaupt über die Bühne gehen konnte, war letztendlich noch ein positiver Aspekt. Denn nach dem sabotagebedingten Ausfall des Unibads am Mittwochabend, war das Westbad kurzfristig aus Austragungsort für den Wettkampf mit insgesamt fast 400 Teilnehmern eingesprungen.
„Man muss den Bremern ein riesiges Kompliment machen, was sie hier innerhalb von 36 Stunden auf die Beine gestellt haben“, lobte der Schwimmwart des norddeutschen Schwimmverbands, Michael Strauß. Dass das Westbad aber kein Wettkampfbad sei, das wollte auch er nicht verhehlen.
„Hat ja am Ende ja doch alles geklappt“
So waren Zuschauer gestern komplett ausgesperrt. Doch auch ohne Publikum war der Platz im Westbad schon viel zu knapp. So verpasste die Brandenburger Staffel gleich im ersten Rennen des Tages ihren Einsatz, weil sie auf dem Weg zum Startblock im Betrieb auf dem schmalen Umgang am Beckenrand aufgehalten worden war. Anstelle auf zehn Bahnen wie im Unibad, konnte im Westbad nur auf sechs, geschwommen werden weshalb sich der Wettkampf weit in die Länge zog.
„Hat ja am Ende ja doch alles geklappt“, dürfe man jetzt aber nicht sagen, warnte Harald Wolf als Vertreter des Bremer Schwimmverbands und forderte, dass man daraus hinsichtlich des Bäderneubaus in Horn auch die richtigen Schlüsse ziehen müsse, um die dortigen Planungen noch einmal zu überdenken.