Erzieher demonstrieren in Bremen-Nord

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Wie Erzieher künftig entlohnt werden, soll jetzt im Rahmen einer Schlichtung geklärt werden. Montag öffnen die Kitas wieder. Was die Erzieher davon halten, haben sie am Donnerstag in Bremen-Nord gezeigt.

 Laut Veranstalter 1.500 Erzieher, Eltern und Unterstützer haben sich am Donnerstag zu einer Kundgebung an der Ecke Breite Straße / Gerhard-Rohlfs-Straße in Vegesack getroffen. Dass sich Gewerkschaft und Arbeitgeber jetzt im Rahmen einer Schlichtung einigen wollen, während der die sogenannte Friedenspflicht den Streik auf Eis legt, passt den Erzieherinnen und Erziehern nicht.

Pfiffe und Buh-Rufe sind Reaktion auf Schlichtungspläne

Mit Pfiffen und Buh-Rufen reagierten sie auf die entsprechenden Ausführungen von Klaus Schukowski vom ver.di-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen. Der nahm‘s gelassen: „Ich freue mich, dass ihr so viel Power habt. Ich nehm das nicht persönlich.“ Er warb für  den ehemaligen Hannoveraner Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg, der als Schlichter berufen wurde. „Der ist eher einer von uns.“

Diana von Rudkowski vom Horthaus Grohn 

Mit Trillerpfeifen durch die Fußgängerzone

Zum ersten Mal waren die Erzieher in Bremen-Nord auf die Straße gegangen. „Wir sind der Meinung: Wir sind hier viel zu leise bisher“, rief  Diana von Rudkowski, Leiterin des Horthauses Grohn, ihren Mitstreitern zu. Mit Trillerpfeifen waren sie vom Bahnhof in die Fußgängerzone gezogen und hatten dabei zur Melodie des Queen-Hits „We will rock you“ ihren Slogan „Wir sind, wir sind mehr wert“ skandiert.

Nicht nur Kita-Mitarbeiter sind im Arbeitskampf

Laut Veranstalterangaben waren 1.500 Erzieher und Unterstützer
zur Kundgebung nach Vegesack gekommen.

Mit dabei waren nicht nur Kita-Mitarbeiter, sondern auch die 55 Mitarbeiter der Werkstatt Bremen, in der Menschen mit Behinderungen Arbeit finden. Auch sie streiken seit inzwischen fast vier Wochen.  „In unserer Gesellschaft ist Arbeit mit Menschen immernoch weniger wert als die Produktion am Band“, kritisierte Personalrätin Antje Goethe.

Auch Eltern unterstützen die Pädagogen bei ihrem Arbeitskampf. „Ich weiß, dass ich euer Leben kompliziert mache, weil ich für mich etwas fordere, das längst überfällig ist“, richtete sich Ute Garbers, Frauenbeauftrage von Kita Bremen, an sie. Wie auch ihr Kollege Jürgen Uhlenberg von der Kita Beckedorfer Straße kritisierte auch sie, dass insbesondere Frauen unter der ihrer Meinung nach

Klaus Schukowski vom Bremer Landesbezirk von ver.di.

schlechten Bezahlung von Erziehern leiden.

Auch wenn die Kitas und andere pädagogische Einrichtungen am Montag wieder ihre Türen öffnen, ist der Kampf für die Erzieher noch nicht vorbei. „Wir müssen laut bleiben, selbst wenn es in die Schlichtung geht“, appellierte Diana von Rudkowski.

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