Das denkmalgeschützte Zollhaus „Storchennest“ soll zum
Wohnhaus umgebaut werden. Foto: Schlie
|
Rund zwei Jahre stand das Storchennest an der Warturmer Heerstraße in Huchting leer. Seit Ende des vergangenen Jahres ist es verkauft und wird derzeit umgebaut.
Das Musikerpaar Karin Christoph und Reinhard Röhrs nimmt sich des denkmalgeschützten Gebäudes an der Ochtum an. „Wir sind an sehr strenge Auflagen gebunden und müssen alle Umbauarbeiten mit dem Denkmalpfleger absprechen. Aber das ist in beiderseitigem Sinne“, erklärt Christoph.
Zweitältestetes Gebäude Bremens
Das rund 230 Quadratmeter große Haus steht unter Denkmalschutz: An der Fassade darf nichts verändert werden. Im Inneren sind ebenfalls zahlreiche Auflagen zu erfüllen und Teile zu erhalten. Der vordere Bau stammt au dem Jahr 1577, der hintere, ehemalige Gastraum, ist etwa 200 Jahre alt.
Das Storchennest gilt so als zweitältestes Gebäude Bremens. „Es gibt auch so viel zu entdecken. Im Keller sieht man zum Beispiel, dass das Fundament auf alten Eichenbalken gebaut wurde, wie in Venedig“, erzählt Röhrs.
Reinhard Röhrs (v.l.) und Karin Christoph wollen bis Ende August mit den Umbauarbeiten fertig sein. Foto: Schlie |
In Zukunft keine Gastwirtschaft mehr
Das ehemalige Zollhaus beherbergte seit 1724 eine Gastwirtschaft. Lange Zeit war es sowohl Wohnhaus als auch Gaststätte, die vorherigen Besitzer betrieben dort ein Restaurant. Nun wird es künftig als reines Wohnhaus genutzt.
„Die Auflagen, weiterhin eine Gastwirtschaft oder ein Restaurant in diesem Gebäude zu betreiben, sind sehr hoch und für uns nicht erfüllbar“, so Christoph weiter.
Das Paar hat deshalb eine Umnutzung beantragt, welche genehmigt wurde.
„Wir haben uns schwer getan, das 400 Jahre alte Schankrecht aufzugeben. Es gibt so viele Geschichten und Personen, die mit der Gaststätte etwas verbinden“, so Christoph weiter.
Umbau im August abschließen
Den Umbau machen die beiden Ottersberger größtenteils selber. „Ich bin gelernter Tischler und komme aus einer Tischlerfamilie. Natürlich lassen wir aber Dinge wie Installationen von Fachleuten umsetzen“, sagt Röhrs. Beispielsweise fehlt derzeit ein Badezimmer, da das Gebäude zuletzt nicht bewohnt worden war.
„Wir kennen zwar die Rahmenbedingungen noch nicht, können uns aber vorstellen, Hauskonzerte hier im Gebäude oder im Garten zu geben“, sagt Christoph, die Geige und Akkordeon spielt und Theatermusiken komponiert.
Das Musikerpaar kann sich vorstellen, künftig Hauskonzerte im „Storchennest“ zu geben. Foto: Schlie |
Die Fertigstellung des Umbaus und ihren Einzug planen die beiden für August, nach den Sommerferien. „Dann wissen wir auch bestimmt schon, ob wir das Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich machen können und dürfen“, so Christoph weiter.