SPD Landeschef Dieter Reinken am Abend (Foto: flo) |
Innerhalb einer Woche wollen die Bremer Sozialdemokraten einen Nachfolger für den zurückgetretenen Bürgermeister finden. Notfalls lässt sich SPD-Landeschef Dieter Reinken, der jetzt Gespräche führt, aber auch mehr Zeit.
Am Montagabend um 19.30 Uhr trat der SPD-Landesvorsitzende Dieter Reinken vor die Medien im Sitzungssaal „Friedrich Ebert“ in der Bremer Parteizentrale. Er begann mit der Würdigung des Mannes, der am Mittag für viele überraschend zurückgetreten war:
„Die Bremer SPD dankt Jens Böhrnsen für seine hervorragende Arbeit in den vergangenen Jahren.“ 48 Jahre sei er für die Partei tätig gewesen. „Er hat in den letzten Jahren die Koalition sehr erfolgreich geführt und war Anwalt Bremens in vielen Funktionen.“ Die Situation Bremens im Länderfinanzausgleich wäre mit einer guten Ausgangsposition nicht so, wenn Böhrnsen nicht dafür gearbeitet hätte.
Er will keine Spekulationen anheizen
Dann erläuterte Reinken, die Partei werde sich jetzt mit Wahlergebnis auseinandersetzen. „Wir wollen diesen Prozess in Ruhe und besonnen gestalten. Wir sehen keinen Anlass in besondere Hektik auszubrechen und Wünsche über personelle Spekultationen anzuheizen.“
Reinken weiter: „Wir haben eben besprochen, dass ich als Landesvorsitzender beauftragt bin, bei einem oder mehreren personellen Vorschlägen für das Amt des Bürgermeisters Sondierungsgespräche zu führen.“
„Die Interessen Bremens gut vertreten“
Über die Ergebnisse dieser Gespräche werde er den Landesvorstand am kommenden Montag berichten. Dort werde man auch die nächsten Schritte beschließen. Der Bewerber müsse in der Lage sein, eine Regierung zu führen und die Interessen Bremens gut vertreten. Vor allem müsse er das Ergebnis der SPD bei der nächsten Wahl verbessern.
Was die Entscheidung für die Fortsetzung der rot-grünen Koalition bedeuten könnte, mochte Reinken nicht beantworten. Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD), der das Land fast zehn Jahre regierte, hatte am Mittag nach der Wahl seinen Rücktritt bekannt gegeben.