Seit langem wird gegen die Bebauung demonstriert. Foto: Kemp |
Eigentlich schien alles klar. Die Osterholzer Feldmark sollte nicht bebaut werden. Angesichts des Flüchtlingsstroms wagte SPD-Baupolitiker Jürgen Pohlmann einen erneuten Vorstoß. Stadtteilpolitiker Ralf Dillmann (Grüne) übt scharfe Kritik.
Viele Jahre dauerte die Auseinandersetzung um eine mögliche Bebauung der Osterholzer Feldmark. Von Trecker-Demonstrationen durch Osterholz bis zur zweimaligen Behandlung durch das Bundesverfassungsgericht wurde hart um das bestehende Landschaftsschutzgebiet gekämpft. Letztlich entschied die rot-grüne Landesregierung 2009 die städtebauliche Entwicklungssatzung aufzuheben.Fortan herrschte ein Konsens zwischen Rot-Grün – die Osterholzer Feldmark wird nicht bebaut. Gleiches galt für den Beirat, der sich fraktionsübergreifend gegen eine Bebauung aussprach. Zumindest bis zu einem neuen Bebauungsplan für das Osterholzer Dorf. SPD, Grüne und Linke sprachen sich für ein „anknabbern“ der Feldmark aus, die CDU stimmte dagegen.
„Wer an den Rändern der Feldmark knabbert, zerstört sie als Ganzes“
Der Fraktionssprecher der Grünen aus dem Osterholzer Beirat, Ralf Dillmann, ist sauer: „Wir brauchen keine Bebauung der Osterholzer Feldmark. Schon damals haben wir gesagt, dass das letzte große Grüngebiet in Osterholz nicht zerstört werden darf. Wer an den Rändern der Feldmark knabbert, zerstört sie als Ganzes“.
Ralf Dillmann Fotos: Archiv |
Dillmann wirft Baupolitikern und Teilen der Wohnungsbauunternehmen vor, es sich zu einfach zu machen: „Anstatt vorhandene Bauflächen und Lücken zu bebauen, wird auf die einfachen Rezepte vergangener Jahrzehnte zurückgriffen, der Blick richtet sich reflexartig auf die vorhandenen großen Grüngebiete. An die Folgen wird nicht gedacht und für die fehlende Infrastruktur soll dann wieder die Stadt aufkommen“.
Andere Flächen in Osterholz geeignet
Dillmann erinnert auch an freiwerdende Industriebrachen, so ist beispielsweise die Lkw-Sparte von Mercedes an der Osterholzer Heerstraße ausgezogen, stattdessen residiert dort derzeit der Pkw-Verkauf, bis in naher Zukunft der vollkommen sanierte Verkaufsstandort an der Emil-Sommer-Straße in der Vahr bezogen wird. Die Fläche, angrenzend an das Wohngebiet in der Halsmühlener Straße, wäre für 300 neue Wohneinheiten gut geeignet. Dillmann: „Hier hätten wir eine funktionierende Infrastruktur und würden nicht ein wichtiges Frischluftgebiet dem zu erwartenden Verkehr für ein Baugebiet auf der grünen Wiese opfern“.