Bremen ist offenbar mit einer vergleichsweise kleinen Gruppe unbegleiteter, minderjähriger Flüchtlinge überfordert. Täglich sorgen sie im Innen-, Sozial- und Justizressort für Probleme. Probleme, die man eigentlich bereits seit Monaten gemeinsam lösen wollte. Doch davon ist bislang wenig zu merken.
Die praktizierte Lösung, etliche dieser kriminellen Flüchtlinge einfach an den Rand der Stadt abzuschieben, ist nicht akzeptabel. 20 Stunden ambulante Betreuung pro Woche mögen als integrative Maßnahme vielleicht für Flüchtlingsfamilien reichen. Für gewalttätige, drogenabhängige, jugendliche Wiederholungstäter sind sie ein Witz. Ein schlechter Witz, über den weder die Bewohner Stroms, noch die zahlreichen Opfer von Raub, Körperverletzung und Antanz-Betrug lachen können.
Das schlichte Wegsperren von Jugendlichen ist keine Lösung. Die Erfahrung zeigt, dass die geschlossene Unterbringung von schwerst-traumatisierten und zwischenmenschlich-gestörten, jungen Menschen sicherlich kein Weg ist, an dessen Ende resozialisierte Mitglieder der Gesellschaft herauskommen. Robuste Betreuung und Sozialarbeit à la Lothar Kannenberg aber vielleicht schon. Doch die muss faktisch stattfinden und nicht nur als ambulantes Feigenblatt für das Sozialressort.
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