Gary Zörner hat Wäschedüfte für die Verbrauchersendung WISO untersucht. Foto: Lafu Gary Zörner hat Wäschedüfte für die Verbrauchersendung WISO untersucht. Foto: Lafu
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Delmenhorster Labor liefert Beweise für WISO im ZDF

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Das Delmenhorster Labor für mikrobiologische und chemische Analysen (Lafu) hat einen Beitrag zu Wäscheparfüms für die ZDF-Sendung "WISO" geleistet. Ausstrahlung ist am Montag, 17. Dezember, 19.25 Uhr.

Für das ZDF Verbrauchermagazin WISO führte die Lafu GmbH kürzlich ein Projekt zu den Inhaltsstoffen von Wäschedüften, die als Wäscheparfüms vermarktet werden, durch. „Insgesamt sind in den fünf untersuchten Wäschedüften 22 Stoffe deklariert, von denen 17 allergen oder reizend und fünf in Tierversuchen krebserregend und erbgutverändernd wirkten“, erklärt Lafu-Geschäftsführer Gary Zörner. Einer der deklarierten Inhaltsstoffe könne gar zu Leberschäden bei Menschen führen.

„Es konnten darüber hinaus in vier der untersuchten Wäschedüfte gefährliche Isothiazolinone nachgewiesen werden, obwohl nur einer der Hersteller diese deklarationspflichtigen Stoffe angegeben hatte“, sagt Zörner. Ein Großteil der insgesamt enthaltenen Stoffe könne sowohl Haut als auch Augen reizen, hinzu komme die reizende Wirkung vieler Duftstoffe auf die Atemwege. „So können Allergien und Asthma ausgelöst werden. Darüber hinaus empfehlen die Hersteller den Einsatz der Duftperlen zusätzlich zu Waschmittel und Weichspüler, die ihrerseits ebenfalls meist gesundheitsschädliche Duftstoffe enthalten“, bedauert er.

Gefährlich für Menschen und Wasserorganismen

Abgesehen von den Gefahren für den Menschen seien einige der verwendeten Duftstoffe giftig für Wasserorganismen mitunter sogar mit langfristiger Wirkung, da die Stoffe nur schlecht biologisch abbaubar sind. Einer der Duftstoffe (Tetramethyl Acetyloctahydronaphthalenes) wirke sogar ökotoxisch: „Er reichert sich im menschlichen Fettgewebe ebenso wie in Wasserorganismen an, so dass er in hohen Konzentrationen sowohl in Tieren als auch im Menschen zu finden ist“.

Isothiazolinone würden laut Zörner in Wäschedüften als Konservierungsmittel zugesetzt, da sie stark fungizid und antibakteriell wirken. „Diese sind giftig bei Verschlucken, sehr giftig bei der Aufnahme über die Atemwege und stark haut- und schleimhautreizend. Zudem sind diese Stoffe als Gewässer gefährdend eingestuft.“ Für den Menschen sei laut Studienlage vor allem das allergene Potential von Isothiazolinonen von Bedeutung, daher bestehe seit 1997 eine Deklarationspflicht für diese Stoffgruppe. „Dennoch werden sie noch immer auf breiter Front eingesetzt und wurden daher durch den emeritierten Allergologen Prof. Thomas Fuchs zum Kontaktallergen des Jahrzehnts ernannt“, erläutert Zörner.

Isothiazolinone in den Wäschedüften

Bei Lafu konnten in vier der fünf untersuchten Wäschedüfte insgesamt drei verschiedene Isothiazolinone nachgewiesen werden, obwohl nur eines der Produkte diese als Inhaltsstoff angegeben hatte. „Eine Ausrede von Herstellern um nicht zuzugeben, das entsprechende Schadstoffe in Produkten vorhanden sind ist die Behauptung, das sie nicht ,Bestandteil des Produktes‘ seien. Dies schließt aber nicht aus, dass in den vielen Rohstoffen die zusammengemischt werden oder in den Produktionsanlagen beziehungsweise in den Verpackungsmaterialien die Stoffe enthalten sind“, erklärt der Lafu-Geschäftsführer.

„Aufgrund der Giftigkeit und des allergenen Potentials der Isothiazolinone sowie deren negativen Auswirkungen auf die Umwelt ist aus unserer Sicht ein sofortiges Verbot für diese Stoffgruppe notwendig“, betont Zörner. Besonders erschreckend sei, dass nur auf einem der getesteten Wäschedüfte das enthaltene Isothiazolinon angegeben war, nachgewiesen worden seien die Stoffe jedoch bei vier der fünf getesteten Produkte.

 

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Eine Antwort

  1. Starke Eki sagt:

    Hallo, ich bin erschüttert wie ignorant die Menschen sind: Diese Wäscheparfüms sind wirklich das allerletzte und inzwischen sehe ich sie schon zu Sonderpreisen
    bei ALDI, das schlimmste außer den Giftstoffen sind auch noch die Tierversuche !!!!!
    Ich fasse es nicht – wieso wird so etwas nicht verboten ????? Es geht natürlich wieder mal nur ums GELD – Green paece: IRGENDWANN WERDET IHR FESTSTELLEN DAS MAN. GELD NICHT ESSEN KANN ….. Kann man nicht mal eine Petition ins Leben rufen?

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