Der Sommer-Neuzugang aus Nürnberg ist ein besonnener Typ: „Nach neun Einsätzen kann man sich noch nicht als gestandenen Bundesliga-Spieler betrachten. Ich habe gezeigt, dass ich mithalten kann, aber ich habe auch noch Luft nach oben.“
Seinen unglücklichen Start bei Werder hat Möhwald längst abgehakt, auch das Gerede, der Wechsel von Aufsteiger Nürnberg zu Werder sei möglicherweise ein Fehler gewesen. Eine kleine Verletzung in der Sommer-Vorbereitung war ihm im harten Konkurrenzkampf eines Erstligisten zum Verhängnis geworden. An Philipp Bargfrede, Maximilian Eggestein, Davy Klaassen und Nuri Sahin kam er im Bremer Mittelfeld nicht vorbei.
„Kein Problem damit, Freundschaften zu knüpfen“
Doch der Mittelfeldspieler hat sich nicht hängen gelassen, „ich habe die Hinweise des Trainers aufgenommen“. Und siehe da: Irgendwann schenkte ihm Florian Kohfeldt das Vertrauen. Jetzt ist Möhwald mittendrin. „Natürlich verändert sich durch Leistung auf dem Platz das Standing im Team“, sagt der gebürtige Erfurter.
Integriert ist er ohnehin schon lange sehr gut. „Ich habe kein Problem damit, Freundschaften zu knüpfen“, erklärt Möhwald und lacht. Er wirkt immer sehr locker, entspannt und gut gelaunt – das macht ihn so sympathisch.
Er weiß, was er will
Auf dem Platz gibt es den anderen Möhwald, den konzentrierten, den spielfreudigen, den zielstrebigen. Bei seinem ersten Bundesliga-Tor gegen Fortuna Düsseldorf (3:1) hat er konsequent draufgehalten. Der junge Mann weiß, was er will. „Ich bin schon ein Spieler, der auf dem Platz Verantwortung übernehmen will“, sagt Möhwald, schränkt aber sogleich ein: „Aber ich bin ganz bestimmt noch keiner wie Max Kruse und Niklas Moisander, die das Sagen haben.“ Noch nicht. Irgendwann darf sich das gerne ändern. „Das ist ein Prozess“, findet Möhwald: „Und da habe ich einen Schritt nach vorne gemacht.“
„Ich hätte die Winterpause nicht gebraucht“
Der nächste Schritt soll möglichst am Samstag gegen Hannover folgen. Da will er spielen. „Natürlich wäre ich enttäuscht, wenn es anders kommt.“ Aber das gehöre zum Fußball nun mal dazu. Er könne sich nur anbieten, und genau das werde er immer wieder tun. Und über allem stehe ohnehin der mannschaftliche Erfolg. Das große Ziel bleibt Europa. Dafür müsse allerdings die Punkteausbeute verbessert werden. „Wir haben zu wenig geholt für das, was wir auf den Platz gebracht haben“, urteilt Möhwald. Schon in Hannover soll sich das ändern. Natürlich, schließlich ist der Gegner ein Kellerkind.
Aber gegen diese simple Sicht der Dinge wehrt sich der 25-Jährige vehement: „Wenn wir die Partie so angehen, geht das in die Hose. Wir müssen fußballerisch da weitermachen, wo wir in der Hauptrunde aufgehört haben.“ Möhwald grinst, es ist ja auch sein ganz persönlicher Plan: „Ich hätte die Winterpause nicht gebraucht.“