Sollten Osterfeuer aus Umweltgründen verboten werden?
Pro: Brigitte Wohner-Mäurer, Vorsitzende des Bremer Tierschutzvereins
Wir plädieren schon seit Jahren dafür, Osterfeuer zu verbieten. Es ist zwar eine uralte Tradition, doch sie ist überholt. Umwelt- und Klimaschutz, aber vor allem der Tierschutz sollten daher unbedingt Priorität haben und vor dem vermeintlichen Vergnügen der Menschen stehen.
In der Regel werden die großen Reisighaufen bereits Wochen vor Ostern aufgeschichtet. Viele Wildtiere nutzen diese als Unterschlupf und sogar als Brutstätte. Doch der vermeintlich sichere Rückzugsort wird für Kleintiere wie Igel, Mäuse, Kröten oder Vögel schnell zu einer tödlichen Falle.
Wird das Feuer angezündet, verkriechen sie sich oftmals noch weiter, um Schutz zu suchen und haben dann keine Möglichkeit mehr, den Flammen zu entkommen. Wir appellieren daher an alle, die auf das Osterfeuer nicht verzichten wollen, unbedingt entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Contra: Lutz Kretschmer, 2. Vorsitzender des Fördervereins Gut Varrel
Bei uns, dem Förderverein Gut Varrel, steht die Brauchtumspflege mit im Vordergrund. Diese Tradition mit unserem jährlichen Osterfeuer aufrechtzuerhalten liegt uns am Herzen. Seit vielen Jahren engagieren sich die ehrenamtlichen Helfer, dass die Veranstaltung durchgeführt werden kann.
Für uns ist es selbstverständlich, dass wir dabei an unsere Umwelt und gerade an die Natur denken, schließlich ist es eine Grundphilosophie nicht nur das Gut Varrel zu erhalten, sondern auch die besondere Umgebung. Jede Anlieferung wird von uns kontrolliert, dabei achten wir bei der Annahme darauf, dass nur Baum und Strauchabschnitte angeliefert werden und am Ostersamstag wird zum Schutz der Tierwelt das gesamte Brenngut neu aufgeschichtet.
Wir werden auch in Zukunft an dieser Tradition festhalten, den diese kommunikative Veranstaltung ist nicht nur für Varreler Bürger, sondern für die gesamten Region.