tBei Werder agierte Nuri Sahin bei generischem Ballbesitz auf einer Höhe mit den Innenverteidigern. Die Viererkette, in der im Vergleich zum Pokalsieg auf Schalke Theodor Gebre Selassie und Sebsatian Langkamp für Marco Friedl und Milos Veljkovic spielten, wurde damit zur Fünferkette.
Auf der anderen Seite hatte Gladbachs Coach Dieter Hecking eine Dreierkette aufgeboten und dazu die Stürmer Hazard und Hermann auf den Außenbahnen. Im Ergebnis führte das dazu, dass sich beide Teams weitgehend neutralisierten.
Werder stand kompakt, hatte aber Mühe nach Balleroberung den Ball schnell und mit der notwendigen Präzision in die gegnerische Hälfte zu transportieren. Das lag unter anderem daran, dass Werders Außen in der Defensive gebunden waren und als Anspielstation nicht zur Verfügung standen.
Der Beginn des zweiten Durchgangs warf den Bremer Matchplan dann über den Haufen. Max Kruse rutschte an der Mittellinie weg. Gladbach erwischte Werder in der Vorwärtsbewegung. Neuhaus hatte freie Bahn, umkurvte Pavlenka und traf aus spitzem Winkel zur 1:0-Führung für die Gastgeber (48. Minute).
Kohfeldt reagierte sofort und brachte Yuya Osako für Johannes Eggestein, der im ersten Durchgang die einzige Großchance für Werder vergeben hatte. Es dauerte aber ein paar Minuten, bis die Bremer sich neu sortiert hatten.
Gegen die aggressiv verteidigenden Gladbacher taten sich die Bremer aber weiterhin sehr schwer, Chancen zu kreieren. Immerhin zwang Kruse Yann Sommer mit seinem 20-Meter-Schuss zu einer Glanzparade (67.). Kurz darauf prüfte Rashica den Gladbacher Torwart, der aber auch beim anschließenden Kopfball von Kruse auf dem Posten war (71.).
Kohfeldt erhöhte das Risiko und brachte für die Schlussviertelstunde Claudio Pizarro für Nuri Sahin. Der Edeljoker war kaum auf dem Platz, da bestätigte sich die Regel, dass Werder immer trifft: Yuya Osako flankte aus dem Halbfeld, Davy Klaassen kam aus 14 Metern zum Kopfball und netzte ein (79.).
Zwei Minuten später hatte Milot Rashica sogar den möglichen Siegtreffer auf dem Fuß, doch Sommer riss rechtzeitig die Fäuste hoch. In der Schlussphase hielt dann Jiri Pavlenka mit Paraden gegen Schüsse von Ginter (89.) und Hazard (90.+1) den verdienten Punkt fest.
Insgesamt wirkte Werder nicht so frisch wie in den vergangenen Wochen. Oft fehlte ein halber Schritt, um sich in den entscheidenden Zweikämpfen durchsetzen zu können. Nach dem intesiven Pokalspiel vom Mittwoch war das allerdings auch nicht wirklich überraschend.
Stichwort Pokal: Die Auslosung für das Halbfinale bescherte Werder ein Heimspiel gegen die Bayern. In der anderen Partie hat der HSV Heimrecht gegen Leipzig.
Werder: Pavlenka – Gebre Selassie, Langkamp, Sahin (76. Pizarro), Moisander, Augustinsson – M. Eggestein, Klaassen – Kruse – J. Eggestein (51. Osako), Rashica (87. Möhwald)