Pavlenka fixiert den Ball. Jiri Pavlenka hielt Werder mit seinen Paraden lange Zeit im Spiel. Foto: Nordphoto
0:1 in München

Werder dank Pavlenka noch bestens bedient

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Und wieder gab es nichts zu holen: Werder hat am Samstagnachmittag auch das 17. Bundesligaspiel in Folge gegen den FC Bayern verloren - mit 0:1 (0:0) mussten sich die Bremer geschlagen geben.

Ein Ergebnis, mit dem die offensiv blassen Gäste am Ende noch sehr gut bedient waren. Der starke Torhüter Jiri Pavlenka hatte seine Mannschaft vor Schlimmerem bewahrt. Für Werder endeten in der Allianz-Arena trotzdem zwei Serien: Es war die erste Niederlage im Jahr 2019, zudem das erste Spiel in der laufenden Saison, in dem die Mannschaft ohne Treffer geblieben war. In der Tabelle rutschten die Bremer auf den achten Platz ab.  

Kohfeldt hatte mit seiner Anfangsformation durchaus überrascht, weil er Kevin Möhwald von Beginn an aufbot. Der 25-Jährige verstärkte im Bremer 4-4-2-System das Mittelfeld, denn Werders Plan war es, gegen den Rekordmeister große Präsenz im Zentrum zu zeigen, was in der Anfangsphase auch außerordentlich gut funktionierte. 

Bayern kommt nicht ins Tempo

Weil die Gäste sehr geordnet standen, gelang es ihnen, die Bayern nicht ins Tempo kommen zu lassen. Ergebnis: Aus dem Spiel heraus tauchte der Rekordmeister zunächst nicht gefährlich vor dem Bremer Tor auf. Dafür brauchte es schon einen Eckball, getreten von Thiago, den Javi Martinez per Kopf am langen Pfosten vorbeisetzte (8.).  

Auf der anderen Seite versuchte Werder, über die beiden Sturmspitzen Max Kruse und Milot Rashica für Entlastung zu sorgen, was im Verlauf der ersten Hälfte aber immer weniger gelang. War die Kohfeldt-Elf zu Beginn noch hin und wieder rund um den Strafraum von Bayern-Torhüter Sven Ulreich unterwegs gewesen, kam sie ab Mitte des ersten Durchgangs kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Bayern hatte den Ball, gefühlt durchgehend, dominierte das Geschehen – und verbuchte in der 26. Minute die erste Großchance der Partie. Nach Heber von Thiago und Direktabnahme des Ex-Bremers Gnabry klärte Jiri Pavlenka spektakulär zur Ecke. Der Werder-Keeper hatte gerade noch seine rechte Fußspitze an den Ball bekommen und somit dafür gesorgt, dass seine Mannschaft mit einem 0:0 in die Pause gehen konnte.  

Pavlenka im Mittelpunkt

Im zweiten Durchgang waren dann gerade einmal vier Minuten gespielt, als Pavlenka wieder im Mittelpunkt stand: Einen Schuss aus spitzem Winkel des bis dahin blassen Robert Lewandowski klärte der Tscheche zur Ecke. Werder hatte weiterhin große Probleme damit, nach Ballgewinnen geordnet nach vorne zu spielen. Zu oft verpassten die Gäste den Moment für das richtige Abspiel und gerieten hinten sofort gewaltig unter Druck. Bayerns Chancen häuften sich nun.

Milos Veljkovic blockte einen Gnabry-Schuss gerade noch ins Toraus ab (52.), der bärenstarke Pavlenka lenkte einen wuchtigen Versuch des Nationalspielers an den Pfosten (54.) und war kurz darauf wieder gegen Lewandowski zur Stelle (57.). Werder wackelte, gehörig sogar. Mitten in dieser Phase flog dann auch noch Veljkovic vom Platz. Nachdem der Innenverteidiger bereits im ersten Durchgang für ein Foul an Lewandowski die Gelbe Karte gesehen hatte, fuhr er in der 58. Minute im Luftkampf mit Niklas Süle den Ellbogen aus, wofür er von Schiedsrichter Tobias Welz zurecht Gelb-Rot sah.

Kohfeld reagiert

Kohfeldt reagierte, brachte Sebastian Langkamp für Möhwald (60.), um die Lücke in der Abwehrkette sofort wieder zu schließen. Das änderte aber auch nichts daran, dass die Partie spätestens jetzt den Charakter eines Handballspiels hatte. Bayern, immer nur Bayern – Werder sah sich Angriffswelle nach Angriffswelle der Münchner ausgesetzt. Immer wieder im Mittelpunkt: Pavlenka, der in der 69. Minute gegen David Alaba parierte. 60 Sekunden später hätte der Torhüter wohl auch nichts mehr ausrichten können, allerdings köpfte Thomas Müller den Ball hauchdünn am Tor vorbei.

Nach 75 Minuten war es dann soweit: Süle erzielte das 1:0. Ein verdientes, ein längst überfälliges, für Werder aber auch ein extrem unglückliches Tor, weil Davy Klaassen den Distanzschuss des Bayern-Verteidigers unhaltbar abgefälscht hatte. Danach boten sich den Hausherren noch etliche Möglichkeiten, einen deutlicheren Sieg herauszuschießen: Robert Lewandowski traf die Latte (79.), schoss aus bester Position im Strafraum drüber (85.), und Leon Goretzka hob den Ball neben das Tor (90.+1). Kurz darauf war die Bremer Abwehrschlacht von München beendet. In nur vier Tagen sehen sich die beiden Mannschaft schon wieder, wenn in Bremen am Mittwochabend das Halbfinale im DFB-Pokal ansteht.  

Werder: Pavlenka – Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander, Augustinsson – Möhwald (60. Langkamp), M. Eggestein, Sahin (81. Pizarro), Klaassen – Rashica (73. Osako), Kruse    

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