Dass der DFB-Pokal für Atlas Delmenhorst eine kleine Goldgrube ist, liegt auf der Hand. Allein für die Teilnahme an der ersten Runde fließen 121.000 Euro in die Kasse. Und dann noch das Traumlos Werder Bremen – der Oberligist weiß natürlich, dass er mit einem Umzug ins Weserstadion einen großen Reibach machen kann.
30.000 Zuschauer oder mehr würden für eine Rekordeinnahme bei dem Fünftligisten sorgen. Aber alles hat seine Grenzen. Denn dass der SV Werder dem kleinen Nachbarn die Einnahmen komplett überlässt, ist ein sehr frommer Wunsch von Atlas-Präsident Manfred Engelbart.
Hoffnung auf große Geste
Im DFB-Pokal ist es seit jeher Gesetz, dass die Zuschauereinnahmen nach Abzug aller Kosten geteilt werden. Der FC Bayern hat nach Spielen bei kleinen Clubs allerdings schon mal die Lederhosen aus- und die Spendierhosen angezogen und verzichtete auf seinen Anteil. Engelbart setzt auf eine ähnliche Großzügigkeit bei den Bremern. „Wenn Werder das auch mit uns machen würde, wäre das eine große Geste“, meint der Unternehmer.
Doch daraus wird sicher nichts – weder bei einer Mini-Einnahme durch 6.000 Zuschauer in Delmenhorst und auch nicht bei einem großen Batzen dank der Kapazität des Weserstadions von mehr als 40.000 Plätzen.
Interesse an Verlegung
„Ich will Delmenhorst da erst gar keine Hoffnung machen. Es gibt keinen Grund, etwas zu spenden“, sagt Werder-Sportchef und Geschäftsführer Frank Baumann und erteilt Engelbarts Begehren eine klare Absage: „Wir haben nicht die finanziellen Möglichkeiten eines FC Bayern. Wir sind auf diese Einnahmen genauso angewiesen wie die meisten Clubs.“
Weil das so ist, hat der SV Werder Bremen natürlich ein großes Interesse daran, dass der DFB der Verlegung der Partie ins Weserstadion zustimmt. „Wir würden uns nicht dagegen wehren“, meint Baumann.