Bei der ersten Geburt erblickten sogleich Drillinge das Licht der Welt. Seit dem Start im April konnten bei 49 Anfragen 36 Mal eine Hebamme vermittelt werden. „Problematisch war zunächst, die Zentrale bekannt zu machen“, sagt Ulrike Wellborg. Die Hebamme koordiniert zusammen mit ihrer Kollegin Ulrike Stubben die Hebammen-Zentrale.
Zurzeit haben sich zwölf Hebammen aus Delmenhorst und 18 Hebammen aus dem Landkreis dem Netzwerk angeschlossen. Zu ihren Leistungen gehören neben der Geburtsvorbereitung und der Geburt auch Hilfestellungen darüber hinaus.
Bisher nur positive Rückmeldungen
„Bisher haben wir sowohl von den Hebammen als auch von den Frauen, die über uns eine Hebamme gesucht haben, nur positive Rückmeldungen bekommen“, erzählt Wellborg erfreut. „Sie fühlen sich ernst genommen.“ Neben Frauen aus der Region habe man auch Anrufe aus Bremen-Huchting und -Woltmershausen erhalten.
Schön sei auch die Kommunikation der Hebammen untereinander. „Sie sind in der Regel kleine Einzelkämpferinnen. Über das Netzwerk haben sie die Möglichkeit, sich auszutauschen und zu unterstützen“, erläutert Dr. Johann Böhmann von DIG, Mit-Initiator der Zentrale. „Die Kommunikation untereinander war in der Vergangenheit nicht so intensiv. Das ist jetzt besser.“ Das sei wichtig, zumal die Hebammen auch unterschiedliche Schwerpunkte in ihrer Arbeit haben.
Plattform fördert den Zusammenhalt der Hebammen
Positiv sei auch, dass durch das Netzwerk Lücken in der Versorgung nun besser sichtbar seien, betont Ulrike Stubben. „Wir pflegen die Plattform, fördern den Zusammenhalt und erleichtern die Arbeit der Hebammen“, sagt sie. „Einige Frauen, die bei uns anrufen, weil sie eine Hebamme suchen, haben oftmals bereits die ganze Liste abtelefoniert und nur Absagen bekommen. Wir finden oftmals noch eine Lösung.“ Eine hohe Nachfrage gäbe es beispielsweise für den Bereich „Wochenbett“, also die Zeit nach der Entbindung bis zur Rückbildung der geburtsbedingten Veränderungen.
Dennoch sei der Engpass bei den Geburtshelferinnen unübersehbar. „Nur ein Drittel findet noch eine Hebamme“, bedauert Böhmann. „Wir lösen mit der Zentrale nicht dieses Problem, aber füllen die Nische.“
Problematisch sei auch, dass sich viele werdende Mütter viel zu spät um eine Hebamme kümmern würden. „Das Bewusstsein wächst mit dem Kind im Bauch“, erklären Wellborg und Stubbe.
Die Hebammen-Zentrale Delmenhorst/Oldenburger Land wird durch den Landkreis Oldenburg und die Stadt Delmenhorst finanziert und durch die Gesundheitsregion der Kommunen begleitet. Angesiedelt ist sie beim Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung (DIG) mit Büro im Jute-Center, Telefon 0170 / 599 25 68.