Was tun, wenn bei der Schwangerschaft Probleme auftreten? Oder wenn es zu Familienkonflikten kommt? Für solche Fragen hat das Diakonische Werk Bremen eine Anlaufstelle für Schwangere und Mütter von Neugeborenen und Kleinkindern eingerichtet: den Notruf „Mirjam“ Bremen-Weser-Ems.
„Es ist ein kostenloses Angebot von Frauen für Frauen“, betont Organisatorin Katharina Pyka vom Diakonischen Werk Bremen. Das Notruftelefon soll den Anrufenden Entlastung bringen oder im besten Fall sogar weitere regionale Beratungs- und Unterstützungsangebote vermitteln. Auch Themen wie Geburt, Erziehung oder Gewalt in der Familie können besprochen werden.
Ehrenamtliche sind rund um die Uhr erreichbar
Erreichbar ist ein Team aus 15 Frauen in Bremen rund um die Uhr, die Gespräche verlaufen ergebnisoffen. „Das bedeutet, dass die Ehrenamtlichen den anrufenden Frauen Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, ohne deren Entscheidung zu beeinflussen“, erklärt Pyka. Im besten Fall könnten so im weiten Feld der Angebote auch Hilfen gegeben werden, sagt sie. Die Gespräche verlaufen für beide Seiten anonym.
Entstanden ist das Projekt 2016, nun möchte die Diakonie das Beratungstelefon mit einer öffentlichen Kampagne bekannter machen. Träger ist die Innere Mission Hannover, kurz darauf wurde das Prinzip in Bremen adaptiert, auch in Emden gibt es ein ähnliches Angebot. Schirmherrin für das Bremer Projekt ist Sozialsenatorin Anja Stahmann.
Pyka hofft, dass Frauen „Hemmungen abbauen“
Mit dem bisherigen Verlauf des Projektes ist Katharina Pyka zwar zufrieden, sagt aber: „Es rufen immer wieder Frauen an, wir würden uns aber noch eine weitaus größere Resonanz wünschen“. Außerdem hofft sie, dass Frauen ihre häufig vorhandenen Hemmungen gegenüber solchen Hilfsprojekten abbauen. „Leider denken immer noch sehr viele Frauen: Meine Probleme sind gar nicht groß genug, ich sollte nicht anrufen. Das muss aufhören, wir freuen uns über jeden Anruf“, so Pyka.
Die Ehrenamtlichen sind ganztägig unter der Rufnummer 0800 605 00 50 erreichbar. Weitere Infos unter notruf-mirjam.de
Bei Langeweile können Betroffene nun zum Telefon greifen oder ein Buch der Journalistin Findeisen, dass von besonderem Interesse für Schwangere und Mütter ist, lesen. Die Schwangere, reiste schon ohne den dazugehörigen Mann nach Syrien, um ihre Jugendfreundin, die sich einer Rebellentruppe angeschlossen hat und konvertierte, mit der sie früher um die Häuser zog, zu besuchen. Dort wurde sie von Rebellen entführt und beinahe ein Jahr festgehalten. In Gefangenschaft erhielt sie eine besondere Betreuung durch eine Gynäkologin, die weit über das Maß geht, dass in Deutschland üblich ist und Gelegenheit, sich Notizen zu machen. Die gereichten ihr nach ihrer und der Befreiung ihres Kindes dazu, sich ganz ohne den dazugehörigen Mann, ihrer Altersarmut vorzubeugen und ein Buch zu schreiben.