Betreuungseinrichtungen wie die Kita Wilhadi in Walle kämpfen um zusätzliche Erzieher – ob und wie viele im Laufe des Kita-­Jahres hinzukommen, hängt jedoch noch von den verfügbaren Haushaltsmitteln ab. Foto: Barth
Kinderbetreuung

Bremen: Mit Sorgen ins neue Kita-Jahr

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Was Bildungsbehörde und Träger gegen den Fachkräftemangel und fehlende Kita-Plätze tun wollen.

Das neue Kita-Jahr steht in den Startlöchern und noch immer sind 900 angemeldete Kinder im Alter bis sechs Jahren ohne Kita-Platz (WESER REPORT berichtete). Nun hat das Bildungsressort über die genauen Zukunftspläne informiert und dabei neue Strategien gegen Fachkräftemangel in Betreuungseinrichtungen und fehlende Kita-Plätze präsentiert.

850 neue Kita-Plätze bis Jahresende

So soll das Kita-Ausbauprogramm weitergehen. „Wir kommen mit dem Ausbau nicht so schnell hinterher, wie es notwendig wäre, obwohl wir bei der Ausbau-Umsetzung bundesweit an der Spitze der Kommunen liegen. Wir müssen mit Trägern und Investoren weiter am Platz-Ausbau und auch an Übergangsmöglichkeiten arbeiten“, sagt Bildungssenatorin Claudia Bogedan dazu.

Angespannt bleibe die Lage laut Bogedan besonders in Hemelingen, Vegesack, in der Vahr und in Huchting. Darum seien derzeit bereits sieben Kitas im Bau – bis zum Ende des Kita-Jahres sollen so 850 Kita-Plätze hinzukommen.

Prämie für angehende Erzieher

Dem Fachkräftemangel will die Behörde mit alternativen Strategien begegnen. So startet im Schuljahr 2019/2020 der zweite Durchgang der praxisintegrierten Ausbildung (PIA) mit 54 angehenden Erziehern.

Laut Bogedan sei ein Modell für 275 Nachwuchskräfte in Planung, ob und wie dieses umgesetzt werden kann, sei jedoch von den Haushaltsmitteln abhängig. Zudem werde es für Absolventen der Weiterbildung zum Erzieher am paritätischen Bildungswerk eine Abschlussprämie in Höhe von 4.000 Euro pro Antragsteller geben, sagt die Senatorin.

Fachkräfte aus Spanien

Eine Ausbildungsoffensive fordert auch Carsten Schlepper, Chef der evangelischen Kitas in Bremen. „Es muss 600 bis 700 Ausbildungsplätze geben, nicht wie bisher nur etwa 300“, sagt er.

Die evangelischen Kitas etwa setzen unter anderem auf Fachkräfte aus Spanien, die in ihrem Heimatland keine Job-Perspektiven haben. Im Rahmen eines Modellprojektes sollen sie vor Ort aushelfen.

Nach dem dritten Lebensjahr kostenfrei

In Kraft getreten ist nun auch das Gute-Kita-Gesetz: Ab dem 1. August 2019 bezahlen Eltern für Kinder nach Vollendung des dritten Lebensjahres bis zum Schuleintritt keine Kita-Beiträge mehr.

Für Kinder, die nach dem 1. August drei Jahre alt werden, entfallen die Beiträge ab dem Monat des dritten Geburtstages. Die Kosten für die Mittagsverpflegung zahlen die Eltern auch in Zukunft selbst.

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