Christopher Lee bezeichnete nicht die Dracula-Auftritte oder seine Saruman-Figur aus dem Herr-der-Ringe-Universum, sondern den Film „The Wicker Man“ aus dem Jahr 1973 als sein liebstes Projekt. Darin entpuppt sich eine naturverbundene Gemeinschaft als für Außenstehende todbringender Kult. In eine ähnliche Kerbe schlägt nun auch die amerikanisch-schwedische Koproduktion „Midsommar“ des Regisseurs Ari Aster („Hereditary – Das Vermächtnis“, 2018).
Alle 90 Jahre feiern die Bewohner eines verschlafenen schwedischen Dorfes die Sommersonnenwende auf eine Weise, die mit den traditionellen Riten der Region nur wenig gemein hat. Ganze neun Tage lang dauern die Feierlichkeiten an. Das außergewöhnliche Festival weckt Christians (Jack Reynor) Neugier. Und so überredet er seine Freundin Dani (Florence Pugh) von den Staaten aus Richtung skandinavisches Hinterland zu fliegen und an „Midsommar“ teilzunehmen. Nach mehreren Todesfällen in ihrer Familie sieht die junge Doktorandin in der Reise mit gemeinsamen Freunden eine Chance, Abstand zu gewinnen. Doch es wartet heidnischer Horror …
Wahre Angst braucht keine Dunkelheit.
Fazit: Hypnotischer Horror
USA/Schweden 2019; R: Ari Aster; D: Florence Pugh, Jack Reynor, Will Poulter; 147 Min; FSK: ab 18;
Kinos: Cinemaxx, Cinespace
von Lothar Jentsch
Weitere Filmkritiken finden Sie hier.