Sieben Einsätze, noch kein Tor, noch keine Vorlage – Claudio Pizarro ist in der laufenden Bundesliga-Saison, der letzten seiner Karriere, bisher noch nicht großartig bei Werder Bremen in Erscheinung getreten. Werder-Trainer Florian Kohfeldt ist sich aber sicher, dass sich das schon bald ändert: „Für mich steht er überhaupt nicht auf dem Abstellgleis“, sagt er und kündigt abermals an, dass Claudio Pizarro auch in diesem Jahr noch der Mann für die besonderen Momente werden kann.
Im Vorjahr gab es reichlich davon. Zwei schnelle Beispiele gefällig? Das Tor im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Dortmund. Das Tor im Liga-Auswärtsspiel in Berlin. Einmal mit Raffinesse, einmal mit Wucht, gelernt ist eben gelernt.
Hoffnung ist nahezu unstillbar
Sieben Treffer waren es insgesamt, die der Peruaner, der Altmeister, am Ende in beiden Wettbewerben gesammelt hatte. Klar, dass die Hoffnungen der Verantwortlichen und Fans des SV Werder Bremen auf den nächsten Frühling in Pizarros nie enden wollender Karriere auch in dieser Saison groß, ja nahezu unstillbar ist.
„Fit ist er“, sagt Kohfeldt im Herbst 2019 über den 41-Jährigen, der sich während der laufenden Saison, anders als im Vorjahr, schon mit dem einen oder anderen Wehwehchen herumplagen musste. Deswegen hat Pizarro das Spiel in Leverkusen verpasst, deswegen kam er gegen Freiburg nicht zum Einsatz.
„Er wird kein Stammspieler mehr werden“
„Gegen Freiburg war er nur im Kader, weil wir 20 Mann mitnehmen dürfen und seine Präsenz immer gut ist“, erklärt Kohfeldt. „Es war aber null komma null geplant, dass er einen Einsatz kriegt.“ In Gladbach sah das anders aus, da war es am Ende eine sportliche Entscheidung, die Pizarro um das 480. Bundesligaspiel seiner Karriere brachte. Kohfeldt: „Das Spiel hat es aus meiner Sicht nicht hergegeben.“
Nun also Schalke 04, der nächste Spieltag, die nächste Gelegenheit für einen dieser Pizarro-Momente. Danach sind es dann nur noch 22 Partien, von denen Werders Vereinslegende ganz sicher nicht jede bestreiten wird. „Er wird kein Stammspieler mehr werden, der mal sechs, sieben Einätze hintereinander macht“, sagt Kohfeldt. „Das weiß er, das weiß ich.“
Spieler mit der größten Strahlkraft
Den vorerst letzten großen Auftritt hatte Pizarro übrigens vor kurzem auf dem Freimarkt. Strahlende Augen, charmantes Lächeln – Claudio Pizarro war der Pizarro, den man in Bremen kennt und liebt. Und für seinen Klub war es ganz einfach naheliegend ist, den Spieler mit der größten Strahlkraft, dem größten Charisma im Kader auf einen Abend für Geschäftspartner und Sponsoren zu schicken.
Und so kam es, dass Claudio Pizarro zur fünfköpfigen Profi-Delegation gehörte, die sich im Hansezelt auf dem Freimarkt tummelte, dort beim Empfang „Ischa Werder“ Small-Talk hielt und gut aussah. So gut, wie er auf der Zielgeraden seiner Karriere auch gerne noch einmal in des Bundesliga oder im Pokal glänzen möchte.