Nein, es ist nicht Werder, nicht das Viertel, und es sind nicht die Fahrradwege, weshalb die Bremer gerne in Bremen leben. Die meisten Bremer schätzen an der Hansestadt, dass sie „weltoffen“ ist. Das ergab die Umfrage der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB). Im September hatte sie im Internet gefragt: „Was macht Bremen liebens- und lebenswert?“
Jetzt liegt das Ergebnis vor. 3.016 Menschen haben sich an der Aktion beteiligt und nannten insgesamt 11.135 Eigenarten, die Bremen auszeichnen. Nach der Weltoffenheit sind dies die „Weser“, das „Wasser“ und die Tatsache, dass die „Stadt am Fluss“ liegt. Dann folgen die Begriffe „grün“, „ökologisch“ und „Natur“. Und erst danach identifizieren die Befragten Bremen mit „Werder Bremen“, „hanseatisch“, „Fahrradstadt“ und „Viertel“.
Grundlage für Gesamtstrategie
Bis zu vier Begriffe konnte jeder Teilnehmer nennen. Die Umfrage sei zwar nicht repräsentativ“, schränkt die WFB ein. Aber „diese Begriffe fügen sich wunderbar in die Ergebnisse anderer Untersuchungen ein“, sagt WFB-Geschäftsführer Peter Siemering. Auf dieser Grundlage will er jetzt eine Gesamtstrategie entwickeln, um für Bremen zu werben. Über erste Ideen könnte der Aufsichtsrat der WFB schon auf seiner nächsten Sitzung am 18. Dezember sprechen.
Unter Reisenden gewinnt Bremen schon jetzt an Attraktivität. Rund 1,7 Millionen Übernachtungen registrierten die Hotels und Pensionen in diesem Jahr bis Ende September, 9,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie WFB-Sprecherin Maike Bialek berichtet.
Stadt will Fachkräfte locken
Aber die WFB will nicht nur mehr Touristen in die Stadt locken. Ziel der Aktion ist es auch, mehr Fachkräfte mit ihren Familien in die Stadt zu holen, wie Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt sagt.
Im Internet hat sie dafür eigens ein Portal eingerichtet: fachkraefte-fuer-bremen.de. Und auf Facebook wirbt die Handelskammer gemeinsam mit Unternehmen für „Bremen-Bremerhaven: Cities of Innovation“.
Bis Ende 2020 soll das Konzept der WFB stehen. Eine 10 Millionen Euro teure Kampagne, wie sie einst Baden-Württemberg startete, plant Bremen nicht. Da bleibt die Stadt hanseatisch bescheiden. Schon mangels Geld.
Bremen hat zwei Gesichter
Die schwächsten Menschen aus Bremen in der Gesellschaft haben eine andere Bremen-Sicht:
Rechtspopulismus, Sozialfaschismus, korrumpierbare Richter, Ausgrenzung und Diskriminierung von alleinstehenden schwerbehinderten Männern- dafür steht Bremen aus Sicht von Exil-Bremern.