Es war schon ein ungewöhnlicher Anblick, denn in der laufenden Bundesliga-Saison: Werder spielt, und Nuri Sahin sitzt nur auf der Bank. Geschehen am vergangenen Sonntag während des Bremer 3:2-Erfolgs beim VfL Wolfsburg.
Florian Kohfeldt hatte sich im Vorfeld für Philipp Bargfrede auf der Sechserposition entschieden – was der Trainer aber nicht als Fingerzeig für die nächsten Wochen verstanden wissen will.
Entscheidung führte zum Erfolg
„Es war eine Entscheidung für das eine Spiel“, erklärte Kohfeldt, der gegen körperlich enorm präsente Wolfsburger auf den robusten und zweikampfstarken Bargfrede setzte – und damit Erfolg hatte.
Das Urgestein, 30 Jahre alt und längst eine Institution bei Werder, lieferte eine starke Vorstellung ab, spielte kompromisslos, räumte ab, was es abzuräumen gab. In Zahlen: Bargfrede gewann 58 Prozent seiner Zweikämpfe und legte bis zu seiner Auswechslung (76.) 9,1 Kilometer zurück.
Gegen Paderborn auf Nuri setzen?
„Wir wollten dieses offene Spiel haben, und da sollte sich Bargi reinhauen, so lange ihn die Beine tragen“, sagte Kohfeldt. Als der Coach mit Josh Sargent einen weiteren Angreifer brachte, war Bargfrede am Ende seiner Kräfte. „Er war platt, denn er ist ja noch nicht wieder bei 100 Prozent“, sagte Kohfeldt, der noch in Wolfsburg andeutete, am Sonntag, im Heimspiel gegen Paderborn, wohl wieder auf Nuri Sahin zu setzen.
Der 31-Jährige hatte vor dem Wochenende nur das Heimspiel gegen Leipzig verpasst, weil er gesperrt war.
„Dass er in Wolfsburg nicht gespielt hat, war keine Entscheidung gegen Nuri. Ich habe vorher viel mit ihm geredet, und er trägt das komplett mit“, erklärte Kohfeldt – und betonte: „Nuri ist und bleibt ein extrem wertvoller Spieler, und die Wahrscheinlichkeit, dass er am Sonntag (18 Uhr, d. Red.) gegen Paderborn anfängt, ist hoch.“
Beide Spieler in der Startelf eher unwahrscheinlich
Gegen den Tabellenletzten dürfte Werder im eigenen Stadion (Sonntag, 8. Dezember, 18 Uhr) oft den Ball haben und anrennen – da kann ein Sahin mit seiner Übersicht und Passqualität helfen. Für Bargfrede heißt dies wohl die Rückkehr in die Reservistenrolle, denn beide Spieler gemeinsam in der Startelf, ist unwahrscheinlich.
Kohfeldt hatte in der laufenden Saison erst einmal so spielen lassen – und besonders gute Erinnerungen dürfte er an das 1:2 gegen Schalke nicht haben.
Daniel Cottäus